Aufatmen können TV-Zuschauer, die einen digitalen Kabelanschluss besitzen. Die gröbsten Patzer des Sharp, die dieser im Analog-Modus offenbart, sind dann verschwunden. Schriften sind klarer, sauberer umrandet und verzichten auf das unschöne Kantenflimmern. Neben der höheren Schärfe punktet der Japaner zusätzlich durch eine bessere Detailfreudigkeit. Zwischen unterschiedlichen Flächen und Kanten unterscheidet der 42-Zöller ebenso exakt wie zwischen Vorder- und Hintergrund. Positive Kennzeichen sind ebenfalls die feinen Farbabstufungen und die ruhigen Schwenks. Ausgefranste Zacken hat der Sharp anscheinend mit der Schleifmaschine behandelt und glatt geschliffen.

Als perfekten Schmink-Künstler kann man den LC-42DH77E bezeichnen, wenn er aus Blu-ray Scheiben das Maximale herausholt. Dann retuschiert er auch die letzten kleinen Makel weg, die die Impression eines rundum gelungenen Bildes stören könnten. Im Menü erlaubt der Sharp die Wahl zwischen »Vollbild« und »pixelgenauer Darstellung«. Letztere führt in der Regel zu besseren Resultaten, weil zwischen den einzelnen Bildpunkten zwecks Skalierung keine Berechnungen stattfinden müssen, die möglicherweise zu qualitativen Einbußen führen. Im HD-Betrieb kommt der Fernseher selbst mit schwierigen Aufgaben mühelos zurecht. Diagonale Linien und Kanten stellt er flimmerfrei dar, schnelle Bewegungen und abrupte Tempo-Wechsel bringen ihn nicht aus dem Tritt.

Auch bei flotten Kamerafahrten im Kreis, beispielsweise um ein sich umarmendes Pärchen, bleiben die Aufnahmen gleichermaßen dynamisch wie geschmeidig. In dunklen Passagen zeigt der Apparat eine Fülle an Details, und die Grautreppe weist eine schöne Abstufung auf. Der »Aktive Kontrast« sollte nicht nur beim Fernsehen, sondern auch beim Film-Abend mit hochauflösenden Scheiben eingestellt sein. Er sorgt neben der intensiveren Betonung von Farben auch für eine gelungene Hervorhebung von Details. So werden tote Stoffe von Anzügen oder Kleidern der Hollywood-Stars plötzlich zu lebhaften Kleidungsstücken mit Nähten, Falten und – im PAL-Fernsehen nicht zu erkennenden – hauchdünnen Fasern. Gleiches trifft auf die Gesichtszüge von Tom Cruise, Bridget Jones oder Daniel Craig zu, wobei die eitlen Leinwand-Darsteller wohl die eine oder andere Falte gerne für sich behalten würden.

Auch der – von der Auflösung her – kleinere Bruder der Blu-ray, die DVD, kann Filme auf dem Sharp-Display zum Erlebnis werden lassen. Gute Plastizität, realistische Farben und detailreiche Szenarien kommen selbst dann zur Geltung, wenn der Player das Signal nicht hochskaliert. Ob Eisbär, Löwe, Zebra oder Gepard – obwohl die Tiere aus »Abenteuer Wildnis« wie von der Tarantel gestochen über den Schirm durch treibende Schneeflocken oder rieselnden Sand jagen, bleiben die Bilder ruhig und scharf. Bewegungen sind so flüssig, dass der majestätisch durchs Meer gleitende Hai ob seiner scharfkantigen Zähne schon eine gehörige Portion Respekt einflößt. Und die aufsteigenden Nebel im Sumpf, in denen eine Tiger-Bande auf Futterjagd geht, untermauern die Souveränität eines anspruchsvollen Bildes.