Zum räumlichen Fernsehen …

… liefert Toshiba eine Shutter-Brille mit. Deren Batterien werden über die USB-Buchse am Flat-TV aufgeladen. Das einzig Positive an der speziellen Sehhilfe ist ihr niedriges Gewicht. Wie so häufig erweist sich der Tragekomfort für einen Brillenträger als ziemlich bescheiden. Die Gläser sitzen einfach viel zu weit vorne auf der Nase und nicht direkt vor den Augen, was schon nach kurzer Zeit nervt und die Gefahr birgt, an den Gläsern vorbeizuschauen. Das Bild des Toshiba verliert – ein bekannter negativer Nebeneffekt der Shutter-Technik – im 3D-Betrieb deutlich an Helligkeit. Hinzu gesellt sich ein leichtes Flackern. Dennoch ist die Räumlichkeit faszinierend, gerade bei dieser Mega-Dimension. Wer will, kann jede beliebige TV-Sendung oder auch andere über HDMI zugespielte Inhalte in die dritte Dimension wandeln. Die Intensität lässt sich jedoch nicht einstellen. Bei einer Naturdokumentation mit wilden Tieren und schönen Landschaftsaufnahmen gelang die Konvertierung von 2D in 3D prächtig. In anderen Fällen, etwa einer Spielshow oder einem Spielfilm, verpuffte der Effekt hingegen weitgehend und erwies sich als kontraproduktiv.

Fernsehen ist beim ZL 1G mit »Cevo Engine« nur eine Spielwiese. Wird der Apparat drahtlos per WLAN oder via Ethernet ins Internet eingebunden, erlaubt dieser den Zugriff auf die Online-Plattform »Toshiba Places«. Hier warten unterschiedliche Bereiche mit den thematischen Schwerpunkten Video, Musik, soziale Netzwerke, Spiele und Apps. Abrufen lassen sich sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Inhalte, erforderlich ist eine Benutzer-Registrierung. Zum Portfolio gehören neben dem Klassiker YouTube unter anderem Viewster, Woomi und Golem, außerdem sind Zugriffe auf Euronews, Meteonews, Flickr und France24 möglich. Zum Clip-Angebot gesellen sich ferner Acetax, Dailymotion, Cartoon Network und Boomerang. Der Musik-Dienst »7digital« erweitert die Palette um Webradio und Podcasts. Wer will, kann die 55 Zoll auch als überdimensionales Schachbrett oder für andere Spiele nutzen. »Toshiba Places« reagiert flott, die Bedienung ergibt sich von alleine.

Hohes Niveau

Das trifft generell auf die Bedienbarkeit des Toshiba zu. Hierfür sorgen horizontal angeordnete farbige Symbole mit Unterkategorien. Die Ablesbarkeit ist perfekt, auch aus größerer Entfernung. Gleiches gilt für den Elektronischen Programmführer (EPG) in den Farben Weiß und Grau. Zuschauer können das Programm hier nach unterschiedlichen Genres durchstöbern, Detailinfos zu einzelnen Sendungen erhalten und bequem einen Timer setzen, um Festplattenaufnahmen zu aktivieren. Ist der Fernseher ins Internet eingebunden, steht auch der Videotext-Nachfolger HbbTV parat. Er ist knackscharf und kennt keine pixelige Darstellung wie sein Vorgänger, integriert Fotos und ermöglicht den Zugriff auf diverse Mediatheken von ARD, ZDF, Arte und einigen Privatsendern wie RTL, ProSieben und Sat.1. Noch mehr illustres Material wandert über das Heimnetzwerk vom eigenen Rechner auf den Toshiba. Ob Filme, Musik oder Fotos – die PC-Festplatte ist schnell durchforstet und gibt so manches Multimedia-Schätzchen spielend einfach wieder.