Neben diversen Signalprozessoren siedeln sich jede Menge rauscharmer Operationsverstärker (NE 5532) an, die die Wandlerausgangssignale verstärken und das Decoder-Innere von der Außenwelt abschirmen. Das eigentliche Schalt-Netzteil findet sich in störstrahlsicherer Entfernung außerhalb des di122 eingebettet im Netzkabel. Es liefert bei Bedarf imponierende 3,5 Ampere. Am liebsten würden die vorzugsweise symmetrischen Wandlerausgänge den passenden Verstärker a102 sehen. Vom Gehäuse stimmt die Stereo-Endstufe mit 25 Zentimetern Seitenlänge, einer Höhe von gerade mal 8 Zentimetern und dem Glasdeckel mit Wadia-Kennzeichen mit dem des di122 hundertprozentig überein. Am rückseitigen Terminal finden sich grundsolide Lautsprecher-Schraubklemmen, und neben den von symmetrisch auf asymmetrisch umschaltbaren Line-Eingängen lässt sich der a102 per Trigger-Ein- und Ausgängen ferneinschalten. Wahlweise kappt die Stereo-Endstufe von sich aus die Leinen zum Netz, wenn sie längere Zeit kein Signal empfängt.

Starker Wirkungsgrad

Keine Kühlrippen entstellen den ebenmäßigen Aluminium-Gehäuserahmen, denn im Innern schlägt ein verlustarmer Class-D-Verstärker, der sich grundlegend von traditionellen Verstärkerschaltungen unterscheidet. Konventionelle Amps im A- oder A/B-Betrieb haben einen Wirkungsgrad von günstigstenfalls 60 bis 70 Prozent, der Rest wird nutzlos in Wärme umgesetzt – der Grund, weshalb solche Endstufen nach prächtigen Kühlrippen verlangen. Digital- oder Schalt-Verstärker hingegen weisen einen Wirkungsgrad von deutlich über 90 Prozent auf und stellen somit nahezu ihren gesamten Stromverbrauch dem Signal zur Verfügung. Eine erste Stufe erfasst mit einer intern erzeugten Referenz (Sägezahn) blitzschnell die jeweilige Höhe das Analogsignals und schaltet dann entsprechend ihren Ausgang unterschiedlich lange an oder aus (Stichwort: Pulsweitenmodulation). Das Ergebnis ist eine schnelle Folge Ein/Aus-Schaltvorgängen.

In einer zweiten Stufe, der eigentlichen Verstärkung, übernehmen Leistungstransistoren die Schaltarbeit. Das Verfahren erinnert an die A/D-Wandlung bei der CD: Dort werden mit einer Samplingfrequenz von 44,1 Kilohertz die jeweiligen Amplituden katalogisiert und deren Höhe mit 16 Bit beziehungsweise 65.536 Stufen unterteilt. Statt in Amplitudenwerten steckt die Musikinformation bei Class-D-Verstärkern ausschließlich in der Ein- und Ausschalt-Dauer der Rechtecke. Deren Abtastfrequenz liegt gewöhnlich um 100 Kilohertz, damit ist die Übertragungs-Bandbreite meist bei 50 Kilohertz limitiert.