Zu den heute verpflichtenden Ausstattungsmerkmalen zählt natürlich die Verfügbarkeit von Streaming-Diensten. So bietet der T+A MP 3000 HV Mk 2 nativen Zugang zu Qobuz, Tidal und Deezer. Aber keine Sorge, einer der Anbieter reicht sicher aus, denn es ist ja ein kostenpflichtiges Abonnement notwendig. Über Airable erfolgt der Zugriff auf die Internet-Radiostationen. Dank einer »Roon Ready«-Zertifizierung kann der T+A als Endpoint für die geniale Playersoftware agieren. Damit ist der interne Leistungsumfang schon sehr hoch, aber es geht tatsächlich noch weiter. Denn für den Anschluss externer Komponenten stehen sieben (!) Digitaleingänge bereit, darunter AES/EBU und zwei USB-Eingänge. Schließlich verfügt er noch über einen Bluetooth-Empfänger und ein WLAN-Modul. Neben der exzellenten Fernbedienung ist die komfortable Steuerung auch mit der »T+A MusicNavigator«-App möglich.

Technik vom Feinsten

Der strikt kanalgetrennte Aufbau sorgt dafür, dass der D/A-Wandler pro Kanal mit vier Texas Instruments PCM 1795 arbeitet. Zur Vermeidung von Verzerrungen und um den Rauschpegel niedrig zu halten, sind sie doppelt symmetrisch geschaltet. Alle Digitalsignale werden auf 32 Bit / 384 Kilohertz hochgerechnet. Eine Spezialität von T+A sind schaltbare Filter, deren Wirkung auf den Klang nachvollziehbar ist und deren Auswahl ganz klar dem persönlichen Geschmack unterliegen sollte. In der Gerätebezeichung findet sich das Kürzel »HV«, High Voltage. Die Transistoren der Ausgangsstufen arbeiten mit einer Versorgungsspannung von gut 350 Volt. Mit der Hochspannung sollen Nicht-Linearitäten vermieden werden. Aber lohnt sich dieser hohe Aufwand tatsächlich? Für die Antwort wuchten wir den 26 Kilogramm schweren Boliden in den Hörraum.

Nachdem der T+A mit dem Pass INT-60 symmetrisch verbunden ist, habe ich die Qual der Quellen-Wahl: womit soll ich beginnen? »Stella« findet sich auf dem Album »Cosmopoly« des schweizer Harfenisten Andreas Vollenweider, das ich in Form einer CD besitze. Gleich zu Beginn gibt es sonore, sehr tiefe Töne zu hören, die ich niemals zuvor in dieser dunklen Intensität gehört habe, das wirkt wie eine massive schwarze Gewitterfront, wo es doch sonst nur eine dunkle Wolke ist. Beginnt Vollenweider auf seinem Instrument zu spielen, dann offenbart der MP 3000 HV Mk 2 ein äußerst seltenes Maß an Luftigkeit, das gepaart mit der förmlich greifbarer Plastizität zu einer hochmusikalischen Komposition wird. Habe ich diese CD in den letzten zwei Jahrzehnten schon einmal mit einem so breiten Klangspektrum gehört? Da muss ich keine langen Überlegungen anstellen ...