Besonderes Taktgefühl

Solcherlei Wünsche kommen bei eingefleischten Digitalfreaks gar nicht erst auf. Sie weiden sich daran, dass der DAC 8 dem USB-Eingang ganz besondere Wertschätzung entgegenbringt. Ab Werk ist er auf USB 1.0 eingestellt – eine Variante, in der er sich starr (synchron) dem Takt des Rechners unterordnet und Samplingraten bis 96 Kilohertz akzeptiert. Per Tastendruck wechselt er auf High Speed USB 2.0 und öffnet die Pforte für 24-Bit-Datenworte mit maximal 192 Kilohertz Abtastfrequenz. In diesem (asynchronen) Modus koppelt sich der DAC 8 vom Rechner ab und generiert seinen eigenen Takt.

Und damit nimmt er es sehr genau: Eine erste Stufe extrahiert aus dem ankommenden Digitalsignal die ungefähre Taktfrequenz und schickt sie zu einem elektronischen Rechenhirn (DSP). Dieses untersucht das Clock-Signal hinsichtlich Schwankungen. Entdeckt der DSP nur wenig Jitter, veranlasst er, dass die Datenworte von zwei bordeigenen, ultrapräzisen Quarz-Generatoren neu aufgestellt werden. Ein Takt-Oszillator springt bei 44,1 Kilohertz und Vielfachem davon an, der zweite bei 48/96/192 Kilohertz. Sollte der Takt heftiger schwanken, was laut T+A-Chefentwickler in etwa einem Prozent aller Fälle auftreten kann, knipst der DAC 8 eine Extra-Vorfilterung an.

Von dem pieksauberen Takt profitieren gleich acht 32-Bit-Wandler der renommierten amerikanischen Halbleitermanufaktur Burr-Brown. Der doppelt symmetrische Schaltungsaufbau garantiert ein Minimum an Verzerrungen und Rauschen. Nun könnten sich noch Geisterfrequenzen aus dem Digitalabteil in die Analogsektion verirren. Sogenannte i-Coupler, in Halbleiterchips komprimierte Miniatur-Übertrager, schotten die sensiblen Bezirke gegenseitig hermetisch ab. Beim Oversampling – Errechnen von zusätzlichen, vorher nicht vorhandenen Stützpunkten, um das Analogsignal noch genauer widerzuspiegeln – nahmen die Herforder Entwickler nicht etwa Fremdhilfe in Anspruch, die Rechenverfahren für die Filter stammen von T+A.

Und letztendlich bedient der DAC 8 die symmetrischen Ausgänge mit vier identischen Verstärkerzügen. Weil zu Chips gepresste Operationsverstärker-Halbleiterpackungen mit kräftiger, klangschädlicher Gegenkopplung gebändigt werden müssen, verordnete Lothar Wieman dem Wandler ein aus Einzeltransistoren aufgebautes, gegenkopplungarmes Schaltungskonzept. Die Ausgangswiderstände sind mit 22 Ohm so niedrig, dass der Klang auch unter längeren Kabeln nicht leidet.