Der Lohn des Aufwands

Schon über die S/PDIF-Eingänge wertet der DAC 8 jeden herkömmlichen, preislich vergleichbaren CD-Spieler auf. Er räumte jegliche Härte, jedes digitale Krisseln aus dem Weg – ohne Kanten und Ecken zu verrunden. Der T+A holte nicht kurz aus, sondern ließ die Töne scheinbar länger stehen. Dabei schaffte er meisterhaft die Gratwanderung zwischen Gasgeben und Abbremsen; zwischen laut und leise. Interpreten wirkten gefälliger, die dynamischen Schattierungen feiner gezeichnet als über alle zum Vergleich angeschlossenen CD-Player. Beim Umschalten vom Wandler auf die Player wirkten die Musiker geduckter; es kam etwas Aura und Luftigkeit abhanden. Der Wandler sorgte für mehr Lebendigkeit, Ruhe und Souveränität im Klangbild – Eigenschaften, die sonst nur wesentlich teurere Player auszeichnen. Schon die 44,1 Kilohertz/16-Bit-Datenmagerkost reichte aus, um die Unterschiede zwischen den Filtern überdeutlich vorzuführen. FIR 1, ein klassisches, auf Frequenzlinearität gezüchtetes Filter, wirkte etwas grobkörnig mit tendenziell kühlem Hochtonbereich. FIR 2, wie Nummer 1, aber mit verbesserter Impulsantwort, gab sich etwas zurückhaltender im Bass. Es reproduzierte die musikalischen Inhalte nicht ganz so ungestüm, sondern etwas milder.

Die Favoriten der Tester waren aber die Bezier-Varianten. Vorneweg Nummer zwei mit dem stimmigstem Timing, den natürlichsten Stimmen und der frappierendsten Räumlichkeit. Summa summarum klang der DAC 8 aber in jeder Einstellung sensationell. Und über jeden Eingang. Wer kann, sollte den Rechner unbedingt über asynchrones USB 2 ankoppeln. Weil weder Microsoft noch Apple 192 Kilohertz unterstützen, muss dazu ein Treiber geladen werden. Die entsprechende Software findet sich unter ta-hifi.com/dac8-software. Beim PC heißt es noch, den K-Mixer (auch Kernel genannt), der jegliches Musiksignal bei 48 Kilohertz festklemmt, zu überlisten. Und das geht unter anderen mit dem kostenlosen Treiber-Tool ASIO4ALL in Verbindung mit dem ebenfalls kostenlosen Software-Player Foobar 2000. Beide zusammen schaufeln den direkten Weg frei für alle gängigen High-Resolution-Formate.

Dann zeigt der DAC 8 erst richtig, was in ihm steckt. Bei Klassik (Mozart: »Wind Concertos« vom Label Pentatone, downgeloadet von der Plattform highresaudio.com) zauberte der T+A eine Klangfülle in den Hörraum, wie man sie sonst nur von der SACD kennt. Die Luftigkeit der Streichinstrumente, der sonore Klang der Hörner, das tiefreichende Spektrum der Fagott-Bläsergruppe, die Nachbildung des Aufnahmeraums – der T+A wandelte die Bitfülle schlichtweg vollendet. Der DAC 8 macht an, verzaubert, sorgt für Gänsehaut und verschweigt nicht das kleinste Detail. Alle Achtung!