Für diese reizvolle Anmutung ist außerdem ein schöner Rücken verantwortlich, der mit einer Aussparung für das Single-Wiring-Anschlussfeld und den drei darüber positionierten, kleinen Ventilationsöffnungen markante Akzente aufweist. Die asymmetrische, nach hinten schmal zulaufende Gehäuseform komplettiert ein organisch wirkendes Design; aber im Grunde dienen die geschwungenen Wangen dazu, stehende Wellen im Inneren des Korpus zu vermeiden. An dessen Frontpaneel und Deckel befinden sich aus Kohlenstoff-Fasern gefertigte, dekorative Einlagen, die zur Versteifung des MDF-Gehäuses beitragen. Apropos: Wer klassische Holzfurniere mag, wird sich freuen, dass neben den matten Lackausführungen Weiß und Schwarz mit silberfarbenen Standfüßen nun auch eine Ausführung in mattem Walnuss-Echtholzfurnier mit schwarzen Füßen erhältlich ist, für die allerdings ein Aufpreis von 1.900 Euro pro Paar fällig wird.

Passende Mittel für den Zweck

Das technische Konzept der neuen MB B-Serie basiert bis zu einem gewissen Grad auf den Vorgängern, aber für die Neuauflage hat ScansonicHD weit mehr als Verfeinerungen im Detail vorgenommen. Nach nunmehr zwölf Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von Raidho-Lautsprechern hat das Entwicklungsteam einige Merkmale aus der TD-Serie von Raidho in die Schallwandler der MB B-Serie von ScansonicHD einfließen lassen und ihre Konzeption von Grund auf neu gedacht. Nach den Worten von Fertigungsleiter Freddy Andersen haben die MB 5 und die MB5 B außer ihrem Äußeren nichts gemeinsam. Das erklärte Ziel bei der Entwicklung der MB B-Serie war, gegenüber den Vorläufern vor allem die räumliche Darstellung und die Präzision der Basswiedergabe zu verbessern. Die zahlreichen Mittel zu diesem Zweck lassen sich – vom Frequenzweichen-Layout abgesehen – mit zwei Stichworten zusammenfassen: Resonanzkontrolle und Lenkung der Luftströme.

Daher beinhaltet die aufwendige Gehäusekonstruktion eine separate, geschlossene Kammer für den Hoch- und den Mitteltöner, der unterhalb des Hochton-Chassis positioniert ist. Innerhalb dieser gemeinsamen Sektion befindet sich ein kleines Abteil, das den Hochtöner akustisch vom Mitteltöner isoliert. Die drei parallel laufenden Basstreiber sind in akustische Kammern eingefasst, die hinten nicht vollständig verschlossen sind, um den rückwärtig abgestrahlten Schall in das Bassreflex-Volumen leiten zu können. Selbiges erstreckt sich im hinteren Bereich des Korpus fast über dessen gesamte Innenhöhe und ventiliert über die schon angesprochenen runden Reflexports, die selbstredend strömungsoptimiert sind. Während die Ventilation der Basstreiber auch Kompressionseffekten entgegenwirkt, sind die Kammern von Mitteltöner und Basschassis mit Glasfaserwolle bedämpft. Das gleiche Material wurde darüber hinaus um die Kammern der Basstreiber herum angebracht, um Reflexionen an den Chassis und den Seitenwänden zu vermeiden. Aus demselben Grund haben die Ingenieure an einigen genau definierten Stellen an der Rückwand und im hinteren Bereich der Wangen Mineralwolle platziert. Welche Priorität sie der Resonanzoptimierung des Gehäuses, das bereits aufgrund seiner Kammern sehr solide ist, beimessen, zeigt sich auch daran, dass eine längs und eine quer verlaufende Verstrebung die Konstruktion zusätzlich versteifen. 

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