Wem das alles noch nicht genug Aufwand ist, der wird sich darüber freuen, dass die nach 2. Ordnung (12dB-Weiche) konstruierte Frequenzweiche auf einer entkoppelten Basis montiert ist. Q Acoustics will so Mikrophonie unterbinden, zudem soll die »Beruhigung« für ein stabileres Klangbild sorgen. Zu guter Letzt befindet sich auf der Rückseite der Box noch ein Bi-Wiring-/Bi-Amping-Anschlussterminal, und das ist in diesem Fall auch gut so. Denn die Concept 30 vereint so viele technische Kniffe unter einem Dach, dass eine Bi-Wiring-Verkabelung tatsächlich Sinn macht. Merke, die Kette klingt so gut wie ihr schwächstes Glied. Wenn jemand keinen Unterschied zwischen einer Single- und einer Bi-Wiring-Verkabelung hört, hat das nicht unbedingt etwas mit den beiden Varianten zu tun. Es reicht vollkommen aus, die Anlage mit Strom aus einer Plastiksteckdose mit rotem Netzschalter zu versorgen, um keine Unterschiede mehr zu hören.

Wohlwollender Empfang im Hörraum

Die Montage der Concept 30 auf den Standfüßen Q FS75 gelingt problemlos. Dank höhenverstellbarer Spikes an den Ständern kann die Concept 30 waagerecht ausgerichtet werden. Im i-fidelity.net-Hörraum kreuzten sich die verlängerten Hochtonachsen erst hinter dem Hörplatz. Mit dieser leichten Einwinkelung nach innen ergab sich eine sehr schöne räumliche Tiefe des Klangbilds. Bei den Kabeln muss es bitte nicht die billigste Lösung sein, der Einsatz des Performance XT 25 von QED (2 x 3 Meter konfektioniert kosten 120 Euro) ist aus klanglicher Sicht absolut sinnvoll. Für die Verstärkung sorgte der Canor AI 2.10, und bei den Quellen wechselten wir zwischen Schallplatte, CD und Streaming munter hin und her. Lautsprecher sollten vor der Beurteilung einige Zeit gespielt haben. Bei der Concept 30 reichen gute 20 Stunden, bis sich das Klangbild »befreit« hat.

Der ganze technische Aufwand, der in der Concept 30 steckt, führt natürlich zu einer nicht gerade zurückhaltenden Erwartung in puncto Klangqualität, und doch gab es im Hörraum bereits zu Beginn erstaunte Gesichtsausdrücke. Wenn McKinley Black »All I Need« ins Mikrophon halb haucht und halb singt und sich dabei auf der akustischen Gitarre begleitet, dann entsteht durch die präzise Abbildung von Stimme und Instrumenten ein realistischer Eindruck. Mit elegantem Glanz kommen die Töne von den Gitarren, das alles ist krisp, klar und dabei kein bisschen überzogen. Die Sauberkeit in der Stimme ist beängstigend, so distanzlos ist die Künstlerin sonst nicht im Hörraum zugegen. Hinzu kommt noch, dass die Abbildung der Phantomschallquelle über den Lautsprechern erfolgt. Der begleitende Bass ist tief, nicht so druckvoll wie von Standlautsprechern gewohnt, dafür aber konturiert und kein bisschen aufgedunsen.