Es ist sicher kein übertriebener Aufwand, wenn der Aluminium-Deckel des NA-11S1 eine Stärke von einem halben Zentimeter hat. Er ist Teil eines soliden Gesamtbauwerks, zu dem auch die Marantz-typische Konstruktion mit doppeltem Boden und sehr viel veredeltem Kupfer gehört. Vibrationen und daraus resultierende Bauteile-Resonanzen gehören zur Kategorie Klangkiller. Deshalb betreibt Marantz an dieser Stelle wie gewohnt hohen Aufwand. Das gilt auch für die zahlreichen Abschirmungen beziehungsweise Trennungen zwischen analoger und digitaler Sektion im Inneren. Nur so kann sicher gestellt werden, dass das Ausgangssignal den Player sauber verlässt.

So werden Maßstäbe gesetzt

Für die Marantz-Ingenieure begann die Arbeit bei der alten Frage, wie aus Digitalsignalen mit unterschiedlicher Auflösung und Samplingfrequenz ein perfektes Analogsignal wird. Vor allem der Thematik Jitter (korrektes Signal zum falschen Zeitpunkt am Nulldurchgang zwischen positiver und negativer Halbwelle, oder anders herum: falsches Signal zum richtigen Zeitpunkt) haben die Entwickler ihre Aufmerksamkeit gewidmet. Mit Hilfe einer hochpräzisen Clock generiert der NA-11S1 den Takt und entbindet damit die Zuspieler von ihrer Bring-Funktion. Der Marantz bestimmt also, wann digitale Pakete geliefert werden und erzielt damit jetzt sogar niedrigere Jitterwerte als CD-Player aus dem eigenen Haus.

Herzstück des NA-11S1 ist der D/A-Wandler DSD1792A von Texas Instruments, der neben PCM- auch DSD-Signale versteht. Letztere gelangen vom Computer über DoP (DSD over PCM) in den Marantz. Der exklusive Wandler ist zudem Teil einer Schaltung, die Marantz mit »Marantz Musical Mastering« bezeichnet. Dahinter steckt folgender Gedankengang: Im Studio wird mit höchster Qualität gearbeitet. Um diese dann CD-Format-tauglich zu machen, wird sie komprimiert. Marantz will diesen Schritt beim Wiederherstellen des analogen Signals exakt invertieren, sprich eine deutlich höhere Qualität der Wiedergabe erreichen. Neben der Wandlung und Filterung fügt Marantz dem Signal eine hochpräzise Rauschkomponente hinzu, die im Fachjargon Dithering heißt. Dieser Zusatz kostet zwar einige Bits an Auflösung, liefert aber schlussendlich die bessere Klangqualität. Diese Funktion ist übrigens ein- und ausschaltbar – man will den Hörer schließlich nicht bevormunden.

Was für eine Einsatzbandbreite

Für den Einsatz des Marantz stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Gleich auf der Front befindet sich ein USB-Eingang, der für Tablets, iPhones und Sticks gedacht ist. Auf der Rückseite gibt es eine USB-B-Buchse, die dem Anschluss von Rechnern dient. Hinzu kommen ein optischer und koaxialer Digitaleingang, die beispielsweise von CD-Spielern oder Sat-Receivern genutzt werden können. Über die Ethernetbuchse gelangt der Marantz ins Internet. Zum einen, um auf Zigtausende von Radiostationen zuzugreifen, aber auch um Software-Updates durchzuführen und die Bedienung per App zu ermöglichen, die sowohl für Android als auch für iOS zur Verfügung steht.