Zur Integration in mein System habe ich den U1 Mini über ein AIM Shieldio-Netzwerkkabel mit dem Silent Angel Bonn N8-Switch inklusive Zusatznetzteil Forester F1 verbunden. Kleiner Exkurs am Rande: Unterschätzen Sie nicht den Einfluss eines Netzwerkkabels auf die klanglichen Ergebnisse einer streamenden Audio-Kette! Es muss nun nicht in jeder Anlagenklasse gleich das überragende Shieldio NA5 der japanischen Spezialisten sein (ab 369 Euro), aber eine Steigerung gegenüber der Basisware aus dem PC-Laden lohnt sich definitiv immer.

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Spätestens jetzt kam die angebotene Control-App (iOS und Android) in das Spiel, die für alle weiteren Schritte unverzichtbar ist. Wie die meisten Anbieter anspruchsvoller Streaming-Hardware setzt auch Lumin auf eine eigene Software. Diese dient zur Inbetriebnahme des Geräts sowie der Verwaltung und dem Abspielen der Musikdateien. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die enge Verzahnung aus Hard- und Software garantiert optimale Wiedergabequalität und ein Höchstmaß an Kontrolle über Funktionalität und Betriebssicherheit. Zudem erlaubt sie die leichte Einstellung der jeweiligen Geräte inklusive Zugang zu etwaigen Firmware-Updates. Auf Letzteres legt Lumin gesteigerten Wert. Im Rahmen eines »Programme of Continuous Development« verspricht man stetige Produktpflege. Eine der jüngeren Optimierungen ist die software-basierte digitale Lautstärkeregelung Leedh Processing, die Lumin von der französischen Firma Acoustical Beauty lizensiert hat. Diese vermeidet Rundungsfehler, arbeitet absolut verlustfrei und wirkt sogar auf die S/PDIF-Ausgänge, die normalerweise nur Vollpegel ausgeben. Dadurch kann der U1 Mini einen separaten Vorverstärker überflüssig machen. Selbstredend lässt sich im Sub-Menü »Einstellungen« diese Option des flexiblen Pegels ausschalten. Da ich keinerlei negativen Einfluss erkennen konnte, ließ ich diese Komfortfunktion dauerhaft an.

Bei meiner praktischen Nutzung via iPad zeigte sich die über Jahre verfeinerte Applikation von ihrer besten Seite. Abstürze: null. Sie ist logisch und praxisorientiert aufgebaut, übersichtlich gestaltet, reaktionsschnell und sehr gut zu handhaben. Die Möglichkeit der Umschaltung auf die deutsche Sprache sowie das exzellent gestaltete Online-Handbuch auf der Website des Herstellers verkürzten die Phase des einarbeitenden Kennenlernens erheblich.

Nachdem die App sehr zügig meine auf einem NAS lagernden Musikdateien eingelesen hatte, durfte das Hörvergnügen beginnen. Mit einer gewissen Verzögerung. Denn im Menü der Software können die digitalen Audio-Ausgänge auch individuell abgeschaltet werden, um klangbeeinflussende irrelevante Prozesse zu vermeiden. Bis ich das herausgefunden hatte, verging einige Zeit des (virtuellen) Haareraufens auf der Suche nach dem fehlenden Ton. Doch nachdem diese Option entdeckt und der S/PDIF-Koax-Output aktiviert wurde, flossen die Digitalsignale zum Musical Fidelity MX-DAC, der preislich in einer dem U1 Mini adäquaten Klasse zu Hause ist.