So hat Lumin beim U1 Mini die identische Prozessorausstattung beibehalten. Damit einher gehen dessen Fähigkeiten, via USB PCM-Dateien aller gängigen Formate bis 32 Bit / 384 Kilohertz zu verarbeiten, natives DSD bis 11.2 MHz. Der große U1 setzt mit 768 MHz (PCM) und 22,5 MHz (DSD) zwar noch einen drauf, doch dieses Mehr dürfte im Alltag von redundanter Bedeutung sein. Über S/PDIF ist technologiebedingt stets bei 24 Bit / 192 Kilohertz Schluss. Jedoch können mittels DoP auch über diese Strecke DSD-Files verarbeitet werden – hier markieren 2,8 MHz die Obergrenze. MQA befindet sich ebenfalls im Leistungsportfolio des Geräts, und zwar vollständig: Der U1 Mini übernimmt Decoding und Rendering. Gapless Playback wird ebenfalls garantiert, was insbesondere die Liebhaber von DJ-Mixes, Live-Aufnahmen und Klassik-Performances erfreuen dürfte. Eine vierfache Clock wacht über das zeitstabile Verarbeiten aller angelieferten Daten.

Nur in zwei signifikanten Bereichen erkenne ich Abstriche zum etablierten Modell. So ist die Stromversorgung nicht mehr ausgelagert, sondern integriert worden. Anstelle eines Linearnetzteils arbeitet ein Schaltnetzteil. Immerhin ist jenes vollständig abgeschirmt und als »Low Noise«-Variante spezifiziert. Zudem wurde das Gehäuse nicht – wie in der Premium-Klasse von Lumin üblich – aufwendig aus dem vollen Aluminiumblock gefräst. Diese teure Verfahrensweise war zum avisierten Zielpreis nicht zu realisieren. Dennoch wirkt die Mini-Variante des U1 sehr hochwertig. Die den wahlweise schwarzen oder silbernen Ausführungen angepassten 10-Millimeter-Frontblenden sind aus gebürstetem Aluminium, der Korpus ist aus Metall gefertigt. Die obere Abdeckung ist hinten verlängert, was für einen aufgeräumten Look sorgt, aber andererseits den Zugriff auf die Anschlüsse erschwert. Grundsätzlich wird diese Gehäusekonstruktion auch bei einem anderen Lumin-Gerät – dem mit einem integrierten DAC aufwartenden Streamer D2 – verwendet, was sich positiv auf die Kalkulation auswirkt.

Das leicht versetzte Display leuchtet im typischen Lumin-Look türkisfarbener Lettern auf schwarzem Grund. Wobei ich sagen muss: Ich hätte in meinem Audio-Setup nicht noch eine Color-Variante gebraucht, um dessen vielfarbige Weihnachtsbaum-Ausstrahlung weiter zu unterfüttern. Meine bittende Frage an die Hersteller der Welt: Was spricht denn gegen schlichtes, klares Weiß als Schriftfarbe? Solch ein neutraler Ton passt doch immer! Aber das mögen weniger farbphobische User buchstäblich anders sehen. Im Fall des U1 Mini gilt: Wenn es denn gar nicht konveniert, lässt sich die Anzeige nicht nur dimmen, sondern auch abschalten. Ungeachtet dieses individuellen Farbtons übermittelt das Display die wichtigsten Informationen in gestochener Schärfe. Zumindest Songtitel, Tracknummer und Zeitverlauf sind auch aus mittlerer Entfernung noch gut zu erkennen.

Fünf Ausgänge zum DAC

Die Anschlussvielfalt in Richtung D/A-Wandler ist umfassend: AES/EBU per XLR, S/PDIF elektrisch (Cinch oder BNC) und S/PDIF optisch plus USB-Typ A in doppelter Ausführung. Diese USB-Ports sind bidirektional und können entweder als Ausgang zum DAC oder auch als Eingang für Massenspeicher dienen, um direkt Audio-Files abzuspielen. Hierfür wurde extra eine eigene Server-Software geschrieben. Dennoch präferiert der Hersteller den Betrieb im Netzwerk, bei dem sich der Transport/Streamer die Dateien von einem freigegebenen Computer oder Massenspeicher (HDD/SSD) zieht. Diesbezüglich empfiehlt Lumin den Minim-Server, der bei den marktführenden NAS-Geräten von Qnap und Synology bereits vorinstalliert ist.