Für Freunde des Heimkinos gibt es noch eine »Theater«-Funktion, bei der sich der S-300i in ein bestehendes System einschleifen lässt. Das macht ob der gehobenen Klangqualität durchaus Sinn. Seine Ausstattung bindet also die aus »hochwertiger-Musikwiedergabe-Sicht« betrachteten Randbereiche Surround-Sound und iPod-Konnektivität ein. Für sein Kerngeschäft bringt der fast 20 Kilogramm schwere Bursche einiges an Technik mit.

Innenansichten eines Verstärkers

In der Mitte des S-300i prangt ein mächtiger 750-VA-Ringkerntransformator. Seine gewandelte Energie wird in Elkos mit einer Gesamtkapazität von 38.000 μF zwischengespeichert. Das Energie-Reservoir ist mehr als ausreichend, um auch bei höheren Pegeln Dynamiksprünge noch perfekt realisieren zu können. Krell gibt die Leistung des Verstärkers mit 150 Watt an acht Ohm an. Wir werden im i-fidelity.net-Labor feststellen, ob der Amp diesen hohen Wert tatsächlich erreicht.

Die Vorverstärker-Sektion ist symmetrisch aufgebaut und arbeitet mit der neuesten Class-A-Technik, die die Amerikaner selbst entwickelt haben. Beim Platinenlayout sowie bei der Auswahl der Bauteile achten Krell-Konstrukteure auf zwei Dinge: bestes, das heißt niedrigstes Eigenrauschen und große Bandbreite. Beides Eigenschaften, an denen ein hochwertiger Verstärker heute sofort zu erkennen ist. Des Weiteren fällt auf, dass die Signalwege im Gerät sehr kurz ausgelegt sind. Impulse dürfen ihrer Kraft so leichter Ausdruck verleihen.

Die Endstufen sind übrigens kanalgetrennt an den jeweiligen Außenseiten montiert. Die Art und Weise des Aufbaus inklusive der Belüftung soll dafür sorgen, dass die Betriebstemperatur der Bauteile relativ konstant ist. Ein weiterer Aspekt, der die Krell-Mannschaft als Experten auszeichnet. Es wäre ehrlich gesagt ja auch ein Witz, wenn eine Firma, die über Jahrzehnte Erfahrung in der Verstärker-Konstruktion verfügt, diese beim Bau eines preiswerten Verstärkers nicht nutzt. In jedem Fall wächst die Neugier, wie sich der S-300i im Hörraum schlägt.

Auf dem Weg …

Beginnen wir mit dem, was der Krell als einer von ganz wenigen Vollverstärkern direkt ermöglicht: den Anschluss eines iPods. In unserem Fall nutzen wir die 80GB-Classic-Version. Über das mitgelieferte Kabel sind die beiden schnell miteinander verbunden. Natürlich lädt der Krell den Akku des Apples nach dem Anschluss auf. Über die Fernbedienung kann man jetzt sauber durch die Play-Listen navigieren. Beim Ordner »Audiophile Jazz« aktivieren wir die Wiedergabe. »I Fall In Love Too Easily« von Patricia Barber macht den Anfang.