Schon mit dem ersten Klavierton deutet der Krell an, dass er in der obersten Liga mitspielt. Denn zwei Dinge werden sofort klar: Das auf dem iPod gespeicherte Material ist klanglich nicht das Maß der Dinge, und dennoch spielt es in dieser Konstellation so gut wie sonst nicht. Die Stimme ist perfekt im Zentrum der Stereobasis zu orten, und im Tieftonbereich entsteht sogar ein wenig Groove. Aber verglichen mit dem Original-Tonträger scheinen alle Akteure wie in Zellophan verpackt. Es wird Zeit, diese akustische »Folie« zu entfernen!

… zum musikalischen Marathon

Mit der Band The Rippingtons und ihrem Stück »Tourist In Paradise« wähnt man sich klanglich genau dort, im Paradies eben. Das Stück strotzt vor Kraft, die den Krell nicht vor eine Herausforderung zu stellen scheint, sondern die ihm vielmehr ob seiner technischen Konstruktion ein Leichtes ist. So läuft die Basslinie knackig und tief, die Keyboard-Sequenzen füllen die komplette Breite zwischen den Lautsprechern. Dann bleibt ihm aber immer noch Luft, das Saxophon deutlich strahlender abzubilden als das die meisten Mitbewerber in dieser Klasse können.

Schon bei diesem Stück fällt auf, dass der Krell nicht einfach rein analytisch nur Musik  verstärkt, sondern vielmehr verantwortungsvoll geschmeidig Musik spielt. Das ist sehr, sehr angenehm beim Hören. Denn dieser eher leicht in Richtung »rund« und »warm« tendierende Charakter sorgt dafür, dass man sich als Hörer innerhalb kürzester Zeit entspannt. Damit wir uns nicht falsch verstehen, die Beschreibung würde ja auch zu einem langsamen, langweiligen Verstärker passen. Aber eben das ist der Krell nicht, wie der Vergleich mit dem Magnat MA800 zeigt. Der klingt zwar auch sehr angenehm, das aber aufgrund nicht vorhandener Geschwindigkeit.