Beginnen wir mit dem Blick auf die Tiefmitteltöner. Dali-Chef Lars Worre und Entwickler Kim Kristiansen sind bei der Übertragung der technischen Vorgaben von der Epicon auf die Rubicon vollkommen kompromisslos vorgegangen, sonst hätte die Soft-Magnetic-Compound-Technik keinen Einzug in die kleinere Serie gehalten. Doch aufgrund des engeren Preisrahmens sollte der Magnet, also der Motor des Chassis, einfacher aufgebaut sein. Es hat deshalb zahllose Versuche gegeben, bis schließlich ein vollständig aus SMC gefertigtes Polstück entstanden ist, welches mit Kupfer ummantelt ist und von einem großen Ferritmagneten umschlossen wird. Doch was verbirgt sich denn hinter diesem Wunderwerkstoff SMC?

Im Ausgangszustand ist SMC einfach nur ein Pulver. Dieses Granulat kann in viele erdenkliche Formen gebracht und dann durch Backen fixiert werden. SMC verhindert die sonst auftretenden mechanischen Verluste im Motor, weil es über die gewünschte, hohe magnetische Leitfähigkeit verfügt und gleichzeitig eine geringe elektrische Leitfähigkeit aufweist. Die ansonsten an diesem Punkt des Chassis entstehenden Verzerrungen liegen bei Verwendung von SMC auf einem deutlich niedrigeren Niveau, wie Dali ermittelt hat. Premiere feierte diese Technik in der Epicon-Baureihe, deren Qualität auch und gerade in der Wiedergabe tiefer Töne gegenüber der Vorgängerserie um Klassen besser ist. Schadet also nicht, wenn auch die Rubicon 8 davon profitiert.

Bis zu Ende denken

Jetzt liegt der gewünschte verzerrungsarme, schnelle Motor auf dem Tisch. Damit man jetzt eine schwere, mit Verzerrungen behaftete Membran montiert? Natürlich nicht, das Chassis soll dem Hörer seine hohe Qualität möglichst ansatzlos zeigen. Dali verwendet deshalb eine leichte, mit Holzfasern verstärkte Membran. Ihr Gewicht ist sehr gering, was den Antrieb erleichtert. Durch die Steifheit ist die vertikale Auslenkung an allen Punkten der eines Kolbens beim Otto-Motor vergleichbar. Die am äußeren Membranrand montierte Sicke hat Dali für die Rubicon-Chassis ebenfalls neu entwickelt. Sie verhindert, dass beim Ausschwingen der Membran eine Bremswirkung entsteht. Zusammengefasst heißt das, dass die neuen Tiefmitteltöner dem Musiksignal wahrscheinlich mit großer Präzision folgen werden.

Mit der Geschwindigkeit in den unteren Oktaven muss der Hochtonbereich natürlich mithalten können. Dali verwendet hier die Kombination aus einer 29-Millimeter-Kalotte und einem magnetostatischen Bändchen. Diese Konstruktion setzen die Dänen vor allem wegen des breiteren Abstrahlbereichs ein. Denn mit steigender Frequenz steigt auch der Bündelungsfaktor. Resultierend aus der Verwendung dieses Hybrid-Moduls werden viele Dali-Lautsprecher nicht in Richtung Hörplatz eingewinkelt. Sind sie parallel zueinander platziert, ergibt sich zum einen das gewünschte neutrale Klangbild, und zum anderen wird die Zone, in der man tatsächlich stereophon hört, größer. Beim Hören von Musik über die Dalis kann man also auch gut und gerne zu zweit etwas erleben.