Im Hörraum prüften wir zunächst, ob bereits die Kombination mit einem Marantz-Vollverstärker PM6006 (549 Euro) möglich ist. Keine Frage, das spielt schon sehr ordentlich, und vor allem sind auch höhere Pegel möglich. Allerdings ist das keine Kombination, die auf Dauer zu empfehlen ist. Das liegt vor allem am sensationellen Potential der Rubicon 8. Auf jeden ambitionierteren Verstärker reagierte sie positiv. Schließlich war es Audionets SAM G2, der sich als ein optimaler Spielpartner herausstellte. Nachdem er den Antrieb übernommen hatte, ging es nämlich bei der »Tour De France Étappe 2« nämlich richtig ab. Was der Amp an Leistung schaufelt, verwandelt die Rubicon 8 in eine pulsierende Collage elektronischer Musik. Da pulst der Bass mit tiefer, absoluter Genauigkeit, und obwohl die sechs Tieftöner gewaltige Arbeit verrichten müssen, dröhnt und scheppert gar nichts, was im Gegenteil eine ungemein saubere, klar strukturierte Wiedergabe bedeutet – und davon lebt diese Musik. Da wird dem ein oder anderen sicher ein »so habe ich das noch nie gehört« über die Lippen kommen.

Kultur der Wiedergabe

Dass wir es nicht mit einer gigantischen Soundmaschine zu tun haben, offenbart »Same Girl« von Jack Johnson. Bei diesem Stück bildet die Rubicon 8 auch noch das kleinste Detail akkurat ab und stellt den Sänger in glaubhafter Größe genau zwischen die Lautsprecher. Was sich hier andeutet, findet bei Randy Crawfords »End Of The Line« seine Bestätigung. Vorrangig Vokaldarbietungen werden in einem harmonischen Fluss dargeboten, den nur echte Klasse-Lautsprecher erzeugen können. Gemeint ist dabei vor allem der Faktor, dass beim Hören der Musik jeglicher technische Hintergrund verschwindet, dass jeder Ton glaubhaft wirkt. Bei einem solchen Level noch von Musik aus der Konserve zu sprechen, verbietet sich von selber.

Mit der Rubicon 8 kann man aber tatsächlich auch auf Entdeckungstour gehen. So wundere ich mich beim Simply-Red-Klassiker »Fairground« darüber, dass jemand den Schlagzeuger gebeten hat, sich die Haare zu kämmen und aufzuräumen. Da ist eindeutig mehr Präzision drin, es klingt strukturierter, und was sich jetzt im Tiefmitteltonbereich abspielt, setzt Maßstäbe. Das fällt vor allem dann auf, wenn das gleiche Stück nach der Rubicon 8 über einen anderen Lautsprecher gespielt wird. Die einhellige Meinung lautete, dass es jetzt deutlich nach »gebremstem Schaum« klingt. Also schnell zur mitreißenden Rubicon 8 zurück. Mit den »Ghost Riders In The Sky« von Johnny Cash gelingt es ihr in Sekunden, den Hörer ins Geschehen hineinzuziehen. Bis auf das plötzliche Mitsingen des Refrains ist das eine absolut faszinierende Vorstellung. Die »Achter« ist nicht nur die baugrößte der Rubicons, sondern auch die souveränste.