Ohne Frage ist die Breite des qualitativen Spektrums bei Phonovorverstärkern immens. Angefangen bei Plattenspielern, die einen einfachen Entzerrervorverstärker, wie er auch genannt wird, gleich mit an Bord haben, bis hin zu mehrteiligen Komponenten in der Preisklasse eines Mittelklasse-Autos. Der vermeintlich kurze Schritt, aus dem Kleinstsignal des Tonabnehmers ein für den Vorverstärker geeignetes Hochpegelsignal zu machen, ist schwierig. Bedingt durch den hohen Verstärkungsfaktor sind beispielsweise Brummen und Rauschen Eigenschaften, die hier eine zentrale Rolle spielen. Phonostufen drücken dem Signal vom Plattenspieler ihren Charakterstempel auf. Deshalb ist es auch vollkommen normal, wenn Vinyl-Enthusiasten nicht nur eines sondern gleich mehrere dieser Einheiten besitzen.

Canor mit Sitz in der Slowakei fertigt seit über 25 Jahren High-End-Komponenten. Dabei ist das in zwei unterschiedliche Baureihen gegliederte Portfolio eher übersichtlich geblieben: Vollverstärker, CD-Spieler mit DAC-Funktion und mit dem PH 1.10 auch ein Phono-Vorverstärker. Mit dem PH 2.10 schließt das Unternehmen folglich die Lücke in der 2.10-Baureihe. Was alle Canor-Geräte auszeichnet, ist ihre einheitliche und klare Optik. Im Zentrum befindet sich dabei stets ein solider Drehknopf, die zentrale vertikale Achse ist immer schwarz und beherbergt ein großes, hervorragend ablesbares Display. Eingefasst wird die dunkle Horizontale von soliden Metallfronten, die wahlweise silber oder schwarz sind. Sowohl Materialauswahl als auch dessen handwerkliche Verarbeitung sind tadellos.

Mit 14 Kilogramm Gewicht spiegelt der PH 2.10 den getriebenen Material-Aufwand spürbar wider. Bestückt ist der Canor mit einem MC- und einem MM-Cinch-Eingang. Das verstärkte Signal – MM +47 dB und MC +71 dB – ist an vergoldeten RCA-Ausgangsbuchsen abgreifbar. Über dezente Drucktaster kann zwischen den beiden Eingängen umgeschaltet werden und es kann bei MM aus einem Kapazitätsbereich zwischen 50 und 840 Picofarad in sieben Stufen gewählt werden. Für die Eingangsimpedanz bei den MC-System kann zwischen 10 und 1.200 Ohm ebenfalls in sieben Schritten die korrekte Anpassung vorgenommen werden. Damit ist quasi jeder Tonabnehmer unter optimalen elektrischen Bedingungen zu betreiben. Dass das Display in der Helligkeit regelbar ist, war angesichts der entsprechenden Taste auf der Frontplatte klar, aber das sich das auch per Fernbedienung erledigen lässt, nicht. Seit gut einem Jahr dient i-fidelity.net der Canor-Vollverstärker AI 2.10 als zuverlässiges Arbeitsgerät. Beim Druck auf dessen Systemfernbedienung kann sowohl die Helligkeit des Displays als auch der Betriebszustand des PH 2.10 geändert werden.