Von den Schaltungsraffinessen und dem sauberen Stromhaushalt dürfen auch externe Digitalgerätschaften wie TV-Empfänger oder Blu-ray Spieler profitieren. Für sie reserviert der 102 je einen optischen und Cinch-Digitaleingang. Der optische TosLink-Eingang lässt maximal mit 96 Kilohertz gesampelte Digitalsignale passieren, der drahtgebundene Cinch-Eingang ist bis 192 Kilohertz aufnahmefähig. Beiden gemeinsam: Niedrigeren Taktfrequenzen bietet der Burmester-Player ebenfalls seinen Upsampler an.

Der Lohn des Aufwands

Im häuslichen Ambiente beamte der 102 die auf CD abgespeicherten Digitaldaten ausnehmend präzise in die Analogwelt. Er verschweigt nicht die kleinsten Details, betont weder den Bass- noch den Hochtonbereich. Wo andere Spieler mit Farben zeichnen, gelegentlich Konturen verschwimmen lassen oder eine Vorliebe für helle oder dunkle Schattierungen zeigen, agiert der 102 wie eine ultrahochauflösende Kamera mit bestem Objektiv und reproduziert aus den Originaldaten gestochen scharfe und räumliche Klangbilder. Unglaublich, wie sich die Musiker bei Liszts Faust-Symphonie unter Eliahu Inbal (nur mit einem Stereo-Hauptmikrofon im Schauspielhaus Berlin aufgenommen) greifbar klar umrissen auf der Bühne präsentierten, wie sich der Solotenor bei »Das Ewig-Weibliche« auch dann noch deutlich vom Orchester absetzte, wenn dieses druckvoll laut aufspielte. Doch den Spieler zeichnet nicht nur die tonale Ausgewogenheit aus, sondern eine aus dem sorgfältigen Umgang mit dem Takt und den Versorgungsspannungen souveräne Ruhe im Klangbild mit sagenhaft stabiler und weitreichender Räumlichkeit.

Die unter die Haut gehende Ausstrahlung bewahrte der Burmester auch bei Pop-Aufnahmen. Wenn sich etwa Pete Townshend »Live« (aufgenommen 1998 in Chicago) über dem Laser rotierte, war der Bass im buchstäblichen Sinne Magic. Mal schnurrte er präzise und abgrundtief, ein anderes Mal unterstrich er das hitzige Zusammenspiel von Interpret und Musikern. Das Zingeln der Becken, der Kick-Sound der Bass-Drum brachte die Füße der Zuhörer zum Mitwippen. Ob nun das Upsampling auf 96 Kilohertz oder 192 Kilohertz mehr zum Wohlklang beiträgt, kann der Hörer je nach Stück für sich selbst entscheiden. Pete Townshend klang jedenfalls mit 96 Kilohertz authentischer. 192 Kilohertz wirkte vergleichsweise wie ein Teleobjektiv: Der akustische Rahmen wurde enger, die Musiker hatten scheinbar mehr Distanz vom Zuhörer.

Am Ende waren sich alle Beteiligten einig. Der Burmester 102 ist der ultimative CD-Spieler. Er lässt komplett vergessen, dass ein technisches Werkzeug die Musik wiedergibt.