Und dafür entwickelte er einen praktisch komplett neuen CD-Spieler mit der schlichten Typenbezeichnung 102. Der Player wirkt mit bombastischer Verarbeitung und dank seiner edlen Materialien wie für die Ewigkeit gebaut. Eine sieben Millimeter dicke Aluminiumplatte schottet das in einer Kunststoffwanne eingebettete Laufwerk, das die CD direkt antreibt, nach oben hin ab; Rändelschrauben klemmen es felsenfest ans Gehäuse. Nicht das leiseste Motorgeräusch dringt nach außen. Mikrofonieattacken vom Lautsprecher dürften sich an den zehn Millimeter starken Seitenwänden, an der massigen Chromfront und der gediegenen Rückwand totlaufen.

Bei der Elektronik ließen die Berliner schon gar nichts anbrennen. Sie spendierten dem Player ein Netzfilter und (neben einem kleines Stand-by-Umspanner) einen respektablen Ringkerntrafo. Statt auf wuchtige Elkos verteilt Burmester die essentiellen Siebkapazitäten für diverse Gleichspannungen auf eine Armada vieler kleinerer, parallelgeschalteter Elkos. Dieser Schaltungskniff sorgt für einen sehr geringen inneren Widerstandswert des Kondensatorfeldes, was schnellere Ladezyklen gegenüber einem großen Elko mit gleicher Kapazität ermöglicht.

Eine Schlüsselrolle …

... für den späteren Wohlklang nimmt die Central Processing Unit, kurz CPU ein. Sie sorgt dafür, dass von der CD gelesene Daten zunächst in einen Zwischenspeicher geschrieben und zur richtigen Zeit von dort präzise ausgelesen werden – ein erster Schritt, um Jitter, zeitliche Unpässlichkeiten im Bit-Muster, auf ein Minimum zu senken. Anschließend wandern die noch rohen CD-Daten zu einem Upsampler. Anhand der einprogrammierten Formeln errechnet der Kleincomputer vorher nicht vorhandene Zwischenwerte, erhöht die Samplingfrequenz von 44,1 auf 96 oder 192 Kilohertz und erweitert gleichzeitig die CD-Wortlänge von 16 auf 24 Bit.

Die »richtige« Sampling-Frequenz lässt sich am Spieler oder auf der grundsoliden Fernbedienung per Knopfdruck umschalten. Burmester favorisiert 96 Kilohertz, weil dabei der Eingriff ins Signal zahmer ausfällt. Hohes Upsampling geht theoretisch mit einer späteren leichten Unschärfe im Analogsignal einher. Beim Für und Wider um die Diskussion über die anschließenden symmetrischen D/A-Konverter hält sich der Entwickler bedeckt. Er betont zu Recht, dass für ihn nicht eine einzige Baugruppe, sondern das Gesamtkonzept klangentscheidend ist. Und dazu zählt für ihn vor allem die bis zu den XLR-Buchsen komplett symmetrische Signalführung. Das asymmetrische Signal für ein doppelt vorhandenes Cinch-Ausgangsbuchsenpaar generiert der Player mit exakt im Pegel abgeglichenen Summierverstärkern für positives und negatives Signal.