Das manuelle Einlegen der CD ist das reine Vergnügen, weil es an das Auflegen einer Schallplatte erinnert und vor allem verhindert, dass der Spaß schon bei diesem Vorgang von einer klapprigen Plastiklade beendet wird. Anschließend wird der solide magnetische Puck aufgesetzt und die Lade geschlossen. Steht die Eingangswahl auf CD, beginnt der Audio Research damit, den »Table Of Contents« zu lesen und im grünen, klar ablesbaren Display anzuzeigen. Der Abspielvorgang kann sowohl auf der Front als auch über den Handgeber gestartet werden.

Neue Maßstäbe

Ohne Frage ist die klangliche Erwartungshaltung an eine Audio-Research-Komponente hoch, und dennoch sind wir von den ersten Minuten des Hörens an beeindruckt, was uns die Anlage aus Audionet-Verstärkern DNP inklusive EPX und AMP sowohl an Amphions Argon 3L als auch an der KEF Reference 205/2 bietet. Schon bei dem eigentlich zum Warmwerden gedachten »International Velvet« vom aktuellen Karl-Bartos-Album »Off The Record« fallen das hohe Maß an Plastizität und die Souveränität im Tieftonbereich auf. Die zum Vergleich mitlaufenden Player ebnen das Geschehen eher ein, sie schälen Konturen nicht so dreidimensional heraus wie der CD6, außerdem fehlt ihnen die Sonorität im Tieftonbereich.

Mit dem Ausschalten der Upsampling-Funktion schwingt sich der CD6 nicht mehr in die absoluten klanglichen Höhen auf, und wir fanden während der Tests kein einziges Stück, bei dem die Deaktivierung dieser Funktion dem Klang gut getan hätte – also eingeschaltet lassen. Beim Umschalten der Filter zwischen »fast« und »slow« verhält es sich hingegen anders – dies dürfte in jeder Kette unterschiedliche Auswirkungen haben. Einmal auf der Fernbedienung hin- und herschalten, dann ist die passende Einstellung schnell gefunden. Die Einstellung »fast« rückt das klangliche Geschehen mit mehr Ecken und Kanten in den Vordergrund, »slow« bietet eine eher breitere Abbildung, die in vielen Fällen für ein kompakteres Klangbild sorgte.

Bestückt mit »A Minor Incident« von Badly Drawn Boy, das mit rhythmischer Akustikgitarre beginnt, begibt sich der CD6 direkt auf höchstes Wiedergabeniveau. Vom Anschlagen der Akkorde bis zum Ausschwingen scheint es dem Original in allerhöchstem Maße nachempfunden. Auch hier überzeugt die Plastizität in Kombination mit einer räumlichen Dreidimensionalität, die wohl kaum jemand einer guten alten CD zutrauen würde. Die Stimme ist frei von jeglichen Störungen wie Härten oder Rauheiten, wie man sie von preiswerteren Playern kennt. Sie klingt nicht nach Konserve oder unnatürlich – es ist einfach große Klasse, was hier aus den Schallwandlern kommt.