Konstruiert sind die Oberon 7 als Zweiwege-Bassreflexlautsprecher. Die Öffnung befindet sich auf der Rückseite des Gehäuses oberhalb des mit soliden Klemmen bestückten Single-Wiring-Terminals. Eine direkte Platzierung der Boxen vor der Rückwand sollte vermieden werden, da dies zu einem zu basslastigen Klangbild führen würde. Gut dreißig Zentimeter Abstand sind das Minimum. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, etwas Zeit und Mühe zu investieren, weil dies mit dauerhaft höherer klanglicher Qualität belohnt wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Lautsprechern ist das Einwinkeln der Dalis tabu. Stehen die Oberon 7 parallel zueinander, besitzen sie ein breites Abstrahlfeld, sodass nicht nur ein Hörer in den Genuss stereophoner Effekte kommt. Das funktioniert in der Praxis einwandfrei.

Kluge Technik

Auf der Schallwand finden sich drei Chassis, die speziell für die Oberon-Modelle entwickelt wurden. Mit 29 Millimetern Durchmesser gehört die Hochton-Kalotte zu den größeren Exemplaren am Markt. Ihr Vorteil besteht in der geringeren Auslenkung der Membran, um den gleichen Schalldruck wie eine kleinere Kalotte zu erzielen. Theoretisch führt dieser geringere Hub auch zu mehr Präzision, wäre da nicht das Problem der größeren Masse. Doch Dalis Entwickler haben ein Gewebe gefunden, dessen Eigenschaften nicht nur für die Frequenzübertragung ab 2.300 Hertz passten, sondern das auch 50 Prozent leichter als die bisher verwendeten Stoffe ist – womit auch dieses Problem gelöst wäre. Hinzu kommen ein filzbedämpftes Polstück und ein starker Magnetantrieb.

Unter 2,3 Kilohertz arbeiten zwei 18-Zentimeter-Tiefmitteltöner, welche die seit Jahren charakteristische Optik von Dali-Lautsprechern über die Modellreihen hinweg aufweisen. Grund dafür ist das Material: Statt der Papier-Standardausführung mischen die Dänen dem Membranmaterial noch Holzfaserstücke hinzu, wodurch die rötliche Farbe der Chassis zustande kommt. Obwohl dies mit einer Gewichtszunahme verbunden ist, überwiegt der klangliche Vorteil der zusätzlichen Versteifung. Eine weitere, inzwischen serien-übergreifende Dali-Entwicklung ist die SMC-Technik, von der als Erstes die Epicon-Modelle profitierten. Bei dieser Technik kommt ein »Soft Magnetic Compound«-Pulver bei der Fertigung der Magneten zum Einsatz, die nicht elektrisch leitend sind. Es sorgt für niedrigere Verzerrungen dritter Ordnung. Im Chassis arbeitet zwar ein klassischer Magnetantrieb aus Eisen, er wird aber um einen aus SMD-gefertigten Ring ergänzt. Insbesondere im Bereich um ein Kilohertz sinkt das Klirrspektrum laut eines von Dali veröffentlichten Diagramms um mehr als die Hälfte ab. Fazit bis hierhin: An der Technik haben die Dänen nicht gespart – und damit geht es nun in den Hörraum.