Dali konstruiert seine Lautsprecher so, dass sie mit einer Vielzahl von Verstärkern harmonieren. Es braucht also keinen Watt-Boliden, allerdings sollte man auch keinen 08/15-Verstärker verwenden und so klangliches Potential verschenken. Mit Hilfe der Nordost-Set-up-CD gelingt die Aufstellung der Oberon 7 sicher. Bei paralleler Ausrichtung standen die Boxen schließlich gut einen halben Meter vor der Rückwand. Was diese Dalis von Beginn an zeigen, ist ihre Liebe zum Detail. »Come Healing« von Leonard Cohen beginnt mit einem zauberhaften Frauenchor. Man hört die Atemgeräusche der Sängerinnen und meint, ihren Lippenbewegungen folgen zu können. Kommt Cohens raue und tiefe Stimme hinzu, ergibt sich ein reizvoller Kontrast, den die Dalis fehlerfrei abbilden.

Musik in drei Dimensionen

Füttert man den CD-Spieler mit der »Karelia Suite« von Sibelius, entsteht das akustische Gemälde zunächst deutlich hinter den Lautsprechern. Aus der Tiefe des Raumes kommen die Töne, präzise der von den Bläsern initiierte Rhythmus und unlimitiert die Dynamik, wenn das Orchester die Forte-Regionen erreicht hat. Auch die Klangfarben stimmen erstaunlich gut, zumal wenn man sich noch einmal bewusst macht, in welcher Preisklasse wir uns befinden. Ein wesentlicher Aspekt bei der klanglichen Beurteilung ist für i-fidelity.net, dass insbesondere Lautsprecher nicht nur drei Minuten überzeugen müssen. Diesen »Langzeitgedanken« verfolgt auch Dali seit jeher, und so macht auch die Oberon 7 diesbezüglich keine Ausnahme: Es gibt weder Beschränkungen bei der Hördauer noch beim Genre.

Wir erhöhen nun den Pegel. »25« von den Fantastischen Vier rotiert auf dem Plattenteller. Insbesondere die Druckverhältnisse im Bass stellen Lautsprecher häufig vor Probleme. Und was macht die Oberon 7? Sie ignoriert diese Hürde beziehungsweise springt mit Bravour darüber, als sei sie nicht vorhanden. Auf dem Fundament eines präzisen hochenergetischen Bassbeats dürfen die Stuttgarter Jungs dann rappen. Während sich die Gehäuse mamch anderer Lautsprecher bei dieser Musik animiert fühlen, akustisch mitzumachen, was zu einem Verschmieren der verschiedenen Schallquellen führt, behält die Dali die Übersicht und die Kontrolle. Und das garantiert vor allem eines: Spaß beim Musikhören.