Nach einem Wechsel von Blu-ray zu den hochauflösenden TV-Sendern Das Erste HD, ZDF-HD, Arte-HD oder Servus-TV HD ändert sich nichts an den lobenden Worten. Lediglich Gesichter in TV-Studios wirken teilweise etwas blass, was sich aber im Menü mit ein wenig zusätzlicher Farbe schnell reparieren lässt. Schärfe, Raumtiefe und Farb-Setup stimmen weiterhin, die Laufbanner mit den Börsendaten bei den Nachrichtensendern schieben sich vollkommen ruhig über das Display. Praktisch: Alle im Kabelnetz gefundenen HD-Sender sortiert der Toshiba automatisch ganz nach vorne in die Senderliste. Das macht Sinn, kann aber natürlich nachträglich geändert werden.

Sie brauchen die digitale Gegenwart

In einen digitalen Kabelanschluss sollten Besitzer des 55WL768 schon investieren. Denn ausschließlich analoges Fernsehen bereitet auf dieser Riesen-Glotze keinen allzu großen Spaß. Die Bilder wirken in diesem Fall sehr weich, die knackige Schärfe und die Brillanz fehlen. Wer sich das tatsächlich antun möchte, sollte sein Sofa auf jeden Fall rund dreieinhalb Meter vor dem Fernseher platzieren, näher bringt nichts. Auch nicht mit »Resolution+«, einer Toshiba-Erfindung, die aus jeder Quelle einen HD-Look zaubern will. Das Prinzip des Bildverbesserers beruht darauf, Pixel genau zu analysieren und bestimmte Bereiche nachzubearbeiten und zu schärfen. Letzteres funktioniert tatsächlich: Zuvor unscharfe Kanten werden deutlich hervorgehoben, das Bild insgesamt wirkt schärfer. Allerdings sollte man es auch nicht übertreiben, sonst bekommt man einen unschönen Flimmereffekt. Grundsätzlich behält ein Analog-Bild aber auch mit »Resolution+« seinen Charakter bei und wird nicht zu HDTV. Allenfalls wird es ein wenig aufgehübscht und damit ansehnlicher.

Bei DVB-T beziehungsweise digitalem Kabel- oder Satellitenfernsehen sieht die Welt gleich wieder ganz anders aus. Der Toshiba präsentiert sich jetzt erneut sehr ausgewogen – scharf, tief und farbenprächtig. Dem Kragenbär in einer der nachmittäglichen ARD-Zoogeschichten kann man förmlich ins Fell schauen, die Giraffenhaut erstrahlt in voller Blüte, und auch die Elefantenbabys verraten, dass ihr graues Gewand mehr Maserungen und Falten aufweist als auf den ersten Blick erkennbar wird.

Als neues Modell mit Zukunftsorientiertheit setzt Toshiba beim WL768 natürlich bereits auf den Massentrend 3D, das augenblickliche Lieblingsthema der Unterhaltungselektronik-Branche. Um dreidimensionale Darstellungen auf dem Schirm verfolgen zu können, benötigt man neben einer aktiven Shutter-Brille (eine gehört zum Lieferumfang) geeignetes Material und einen speziellen Blu-ray Player. Bislang hält sich die Industrie mit 3D-Scheiben allerdings noch recht dezent zurück, und mit Sky 3D gibt es erst einen (gebührenpflichtigen) Sender in Deutschland, der sich der dritten Dimension intensiv angenommen hat.

Bei der Shutter-Technik werden auf dem Fernseher einzelne Bilder für das linke und das rechte Auge nacheinander in ganz kurzen Abständen gezeigt. Das menschliche Gehirn setzt daraus eine Aufnahme zusammen. Über ein Infrarotsignal wird der Takt der Bilder an die Shutter-Brille übertragen. Diese dunkelt die Brillengläser nacheinander ab. So sieht jedes Auge sein eigenes Bild. Der Vorteil dieser Technik ist, dass die maximale Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten zum Einsatz kommen kann.