Dimensionen der Bildqualität

Die Sender sind gefunden, der Monolith perfekt im Raum ausgerichtet, dann darf er jetzt endlich zeigen, in welcher Qualität er die zugespielten Signale in bewegte Bilder ummünzt. Los geht es mit ARD, ZDF und Arte in HD. Die Ergebnisse begeistern auf dem mächtigen Schirm. Selbst ohne Feintuning erscheinen die Aufnahmen knackscharf und farblich toll abgestimmt. Auf Anhieb stechen der Kontrast, die enorme Raumtiefe und das Detailreichtum ins Auge. Auf einem Pappbecher etwa kommt sogar die Papiermaserung zum Vorschein. Die Tomatensoße der frisch gekochten Spaghetti, die in einer Slapstick-Nummer auf einem strahlend weißen Pullover landet, saugt sich förmlich in die Fasern des Baumwoll-Fummels. Ein Brückenbogen glitzert mit gestochen scharfer Kante im Sonnenlicht. Und bei der Explosion in einem Action-Streifen zieht man intuitiv den Kopf ein, weil man nicht von den (butterweich) herumfliegenden Trümmerteilen getroffen werden möchte.

Endlich kommen auch die Fotos vom letzten Urlaub, die noch mit unglaublich hoher Pixelzahl auf der Speicherkarte der Digitalkamera schlummern, perfekt zur Geltung. Der USB-Buchse sei Dank. Die Besucher aus der Nachbarschaft reiben sich ob dieser Schärfe und Plastizität die Augen, ihre lobenden Worte finden gar kein Ende. Leider nur für den Sony, die Fähigkeiten des Fotografen gehen neben einem Monolith eben schnell unter.

Wechselt man von ZDF-HD ins »normale« ZDF-Programm, dürften eitle Zeitgenossen ein wenig aufatmen. Denn jetzt wird die Darstellung etwas hautfreundlicher. Nicht mehr jede Falte oder unsauber gepuderte Stelle wird so brutal an die Oberfläche gespült wie im HD-Betrieb. Doch immer noch ergibt sich ein absolut stimmiges Bild, das den Begriff monolithisch, also wie aus einem Guss, verdient. Bei analoger Zuspielung sollte man die Rauschunterdrückung aktivieren und deutlich mehr Distanz zwischen sich und den Flat-TV bringen. Dann liefert dieser immer noch ganz akzeptable Bilder. Aber mal ganz ehrlich: Wer in den 46NX705 investiert hat, sollte an einem digitalen Kabelanschluss nicht sparen. Das wäre wie Porsche fahren mit gedrosseltem Motor – die geballte Kraft und Leistung kämen so ja auch nicht zur Geltung.

Ach ja, eines noch: Wer auf Gruselfilme steht, liegt mit dem 46NX705 genau richtig. Dunkle Passagen sind nämlich dessen Stärke, vor allem die Schwarz-Darstellung. Schwarz ist hier wirklich Schwarz und nicht irgendein dreckiges Grau. Das ist auch ein Verdienst der LED-Technik. Im Gegensatz zu der herkömmlichen Kaltkathodenstrahlbeleuchtung ermöglichen die LEDs eine gleichmäßigere und vor allem auch punktuelle Beleuchtung. Einzelne Teile des Bildschirms, auf denen Schwarz dargestellt werden soll, lassen sich somit komplett dimmen.

Offen für das Internet

Eine der spannendsten Funktionen des Sony ist sein Internet-Zugang. Zum Glück ist ein WLAN-Anschluss vorhanden, so muss nicht erst umständlich ein Kabel verlegt werden, um die bunte Welt des World Wide Web auf den 46-Zöller zu holen. Die Palette der speziell auf den Apparat zugeschnittenen Online-Dienste ist groß. Sie reicht von ProSieben, Sat.1, Kabel1, YouTube und Eurosport bis hin zum Deutschen Fußball-Bund (DFB). Ein Klick, und schon können Fußballfans diverse Kapitel aufrufen. Ob Interviews, ein Blick hinter die Kulissen der Nationalelf, Höhepunkte der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika oder ein Torwart-Training mit Andreas Köpcke sorgen garantiert für kurzweilige Unterhaltung. Die Bildqualität lässt keine Wünsche offen – keine Sorge, hier laufen keine Briefmarken großen Clips wie in drittklassigen Online-Portalen. Darüber hinaus ermöglicht eine Spul-Funktion, besonders gelungene Passagen ruckzuck noch einmal zu genießen.