Das Thema Inbetriebnahme können wir kurz abhandeln. Selbst rüstige Rentner müssen hierfür nicht Neffen oder Söhne anrufen. Für alle Gender-Anhänger: Auch Töchter müssen deswegen nicht extra einen Besuch abstatten. Großer Vorteil: HDMI-Kabel, optisches, digitales und analoges Stereo-Audiokabel gehören zum Lieferumfang. Im Idealfall greift man zum HDMI-Kabel, verbindet den Lautsprecher mit dem Fernseher, versorgt das Sounddeck mit Strom und wählt per Fernbedienung die gewünschte Quelle beziehungsweise Verbindungsart aus. Fertig, schon kann die kleine klangliche Revolution beginnen. Etwas mehr Arbeit ist erforderlich, wenn man das Sound L mit anderen Smart-Lautsprechern von Canton (etwa der Smart Soundbox 3) und einem Smart Subwoofer (Smart Sub 8 oder Smart Sub 12) zu einem 5.1-System ausbaut. Dann übernimmt das Sounddeck die Aufgabe des Center-Speakers, während die kompakteren Surround-Lautsprecher für einen fülligen Wohnzimmerklang sorgen. Praktisch: Das Verlegen von Kabeln kann man sich sparen, alle Canton-Komponenten verbinden sich per Funk. Im Menü sollte man für eine optimale Akustik unter anderem die Lautsprecher-Abstände hinterlegen. Das muss uns an dieser Stelle nicht weiter interessieren, wir setzen ausschließlich auf die Dienste des Sounddecks.

Nur so viel Strom wie nötig

Um das Maximum aus dem Sound L herauszukitzeln, hat Canton einige praktische Zusatzfunktion spendiert. Damit sich die Akustik optimal entfaltet, wählt man aus drei Aufstell-Optionen aus. »EQ1« – die Werkseinstellung – ist für die Positionierung in beziehungsweise auf einem offenen Regal oder Schrank konzipiert. Wer das Sounddeck auf einem Möbelstück platziert, wählt am besten »EQ2« aus. Und »EQ3« ist das optimale Setting für die Montage an einer Wand. Möchte man sich zum Einschlafen mit ein wenig Musik berieseln lassen, kann man eine Ausschaltzeit aktivieren. Hierzu findet man in der Systemeinstellung die »Schlummerfunktion«. Je nach Bedarf schaltet sich der Lautsprecher nach 15, 30, 45 oder 60 Minuten von alleine ab. Damit man vor dem Fernseher nicht mit zwei Fernbedienungen hantieren muss, besteht die Möglichkeit, dass die Canton-Fernbedienung den Infrarot-Code eines fremden IR-Steuerstabs erlernt. Jede beliebige Taste lässt sich dabei kopieren. In Zeiten immer höherer Strompreise ist es sinnvoll, dass das Sound L nicht mehr Energie benötigt, als unbedingt erforderlich. Ist die »ECO«-Funktion aktiviert, wechselt das Sounddeck deshalb nach 60 Minuten in den Standby-Modus, wenn kein Audio-Signal am gewählten Eingang mehr erkannt wird.

Bereits ab Werk hat Canton allen physisch verfügbaren Eingängen eine Quellenbezeichnung zugeteilt. Hinterlegt sind nicht die Bezeichnungen der Anschlüsse wie HDMI1, sondern »BDP« für Blu-ray-Player, »SAT« für Satelliten-Empfänger oder »PS« für Spielekonsole. Manuell kann man den Namen, der einem Eingang werkseitig zugewiesen wurde, an das tatsächlich angeschlossene Gerät anpassen. Über die automatische Eingangswahl legt man fest, dass das Sound L von selbst auf den optischen, koaxialen, analogen oder den Bluetooth-Eingang wechselt, sobald das Audio-Signal am aktuell ausgewählten Signaleingang wegfällt oder abgeschaltet wird und ein Eingangssignal an einem der anderen Eingänge des Sound L erkannt wird. Nicht ganz unwichtig ist die Funktion »Lip Sync«. Denn nichts ist nerviger, als wenn bei einem Spielfilm, bei Nachrichten oder einer Talkshow die Lippenbewegung nicht exakt zur Sprachausgabe passt. Schuld daran ist dann die etwas trägere Signalverarbeitung im Fernseher, der Lautsprecher kann hier minimal die Nase vorne haben. Um diese tonale Verzögerung auszugleichen, erlaubt Canton eine Anpassung in Schritten von zehn bis maximal 80 Millisekunden. Nach kurzem Experimentieren sind dann Sprachausgabe und Lippenbewegung perfekt im Einklang.