Qualitativ überzeugt das Sound L mit abgerundeten Ecken, präziser Verarbeitung  und einem stabilen MDF-Gehäuse (Mitteldichte Faserplatte). Der Korpus ist sehr verwindungssteif. In der Gitterfront ist das Canton-typische Display eingebettet. Zumindest bei frontaler Draufsicht informiert dieses mit gut ablesbarer blauer Schrift über den gewählten Eingang, Toneinstellungen wie Lautstärke und Bass-Setting, über den gewählten Wiedergabemodus und das Eingangssignal. Nach wenigen Sekunden erlischt das Display, damit man sich speziell im abgedunkelten Heimkino nicht gestört fühlt. Zusatzinformationen erhält man zudem von einer LED: Leuchtet diese rot, ist das Sounddeck im Standby-Modus, bei Grün ist es aktiv und einsatzbereit.

Offen für neue Verbindungen

Werfen wir einen Blick auf die rückseitigen Anschlüsse. Hier mangelt es an nichts, was Besitzer eines Flat-TVs oder Streaming-Fans vermissen könnten. Neben einem HDMI-Ausgang mit Audio-Rückkanal (ARC) sowie drei HDMI-Eingängen hat der Hersteller aus dem hessischen Weilrod optische, koaxiale und analoge Eingänge verbaut, außerdem einen Subwoofer-Anschluss. Bluetooth 5.0 gestattet die simultane Verbindung zu zwei Mobilgeräten. Im Test hatten wir zunächst keinerlei Probleme, eine Bluetooth-Verbindung zu einem PC aufzubauen. Nach einer zweistündigen Pause konnten wir jedoch machen, was wir wollten: Weder mit demselben PC noch mit einem Smartphone oder Tablet-PC ließ sich das Sounddeck koppeln. Einziger Ausweg: Wir mussten dieses auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.

Bedientasten am Gerät selbst fehlen, braucht man aber auch nicht. Der mitgelieferte, kompakte und gleichzeitig massive Steuerstab – seine Verarbeitung ist klasse – überfordert auch ältere Semester bei der Bedienung nicht. 17 Tasten bilden eine aufgeräumte Oberfläche und erlauben die Auswahl der bevorzugten Quelle, das Anpassen von Bässen, Mitten und Höhen sowie die Entscheidung für einen Klangmodus. Was sich hinter den Settings »Stereo«, »Movie« und »Music« verbirgt, ist klar, die beiden letztgenannten Modi erzeugen einen virtuellen Raumklang für das jeweilige Genre. »Discrete« und »Party« können nur im Zusammenspiel mit verbundenen Surround-Lautsprechern genutzt werden.

Drei Speichertasten dienen dazu, um ausgewählte Klangeinstellungen wie Lautstärke, Wiedergabemodus und Quelle sofort wieder reproduzierbar zu machen. Und wer per Bluetooth streamt, kann über die Fernbedienung zum nächsten beziehungsweise vorherigen Song springen. Das Handling gelingt intuitiv, hier stellen sich keine offenen Fragen. Im Notfall hilft ein kurzer Blick in die ausführliche Bedienungsanleitung. In der Regel genügen die Anzeigen im Display an der Front. Wer eine ausführlichere Übersicht wünscht, kann sich das On-Screen-Display auf dem Fernseher aufrufen, wenn das Sounddeck angeschlossen ist. Hierzu reicht ein Druck auf die »M«-Taste der Fernbedienung.

Schauen wir uns das Innenleben des Sound L ein wenig genauer an. Das Zweiwegesystem mit einer Gesamtleistung von 300 Watt verfügt über vier integrierte Downfire-Subwoofer. Die vier jeweils 100 Millimeter großen Tieftonchassis sind aus Aluminium gefertigt, aus selbigem Material bestehen auch die beiden 50-Millimeter-Mitteltöner. Bei den beiden 19 Millimeter großen Hochtonchassis setzt Canton auf Gewebe. Unterstützt werden die Mehrkanaltonformate Dolby Digital und DTS Digital Surround, die objektbasierten Raumklangformate Dolby Atmos und DTS:X beherrscht das Canton-Sounddeck nicht.