Trotz unseres großen Erfahrungsschatzes begannen wir die Klangreise nicht, wie es wohl richtig gewesen wäre, mit Musik von der CD, sondern mit Datenfiles, die per Bluetooth von einem iPhone 7 kamen. Noch selten gab es so viele lange Gesichter auf einmal, und die Enttäuschung gipfelte in der Frage, ob das Burmester-System denn eingeschaltet sei. Hektisch durchsuchten wir das Klangmenü, schalteten hin und her, kamen der Lösung dabei aber keinen Schritt näher. Was war da los? Also stellten wir eine USB-Verbindung zwischen iPhone und Porsche her, aktivierten Apple CarPlay – und das klangliche Problem war nicht nur umgehend gelöst, sondern ein weiteres Mal war auch die Frage nach dem Qualitätsniveau von per Bluetooth übertragener Musik beantwortet: Funktioniert, ist aber nur eine Notlösung, wie der Unterschied zu USB einmal mehr deutlich hörbar machte.

Geschlossene und musikoptimierte Klangbilder

Car HiFi ist bekanntlich in vielen Fällen von akustischen Auswüchsen geprägt, die mit hochwertiger Musikwiedergabe rein gar nichts zu tun haben. Einzig »faszinierend« an solchen Anlagen sind ihre zum Teil gehörschädigenden Pegel und die unwirklichen Neuinterpretationen von Musik, wenn sich etwa ein Kontrabass auf drei Meter Breite ausdehnt oder ein Sopran plötzlich die Fähigkeit besitzt, Glas zu schneiden. Von alledem ist im Porsche Macan nicht einmal im Ansatz etwas zu hören. Vielmehr beeindruckt schon in den ersten Minuten des Hörens die Geschlossenheit des Klangbilds: transparent und klar im Hochton, ausgewogen im Mitteltonbereich und satt und tief im Bass ohne jegliche Dröhn-Neigung. Die Abstimmung der Burmester-Lautsprecheranlage ist hier wirklich äußerst homogen gelungen, da auf jegliche tonale Überbeeindruckung konsequent verzichtet wurde.

Gegenüber einem in einem Wohnraum installierten High-End-System ergeben sich natürlich dennoch spezifische Unterschiede. Zu Hause hat niemand klangliche Optionen wie »Smooth Apple CarPlay«, »Surround Apple CarPlay« oder »Live Apple CarPlay«, dort gilt eisern »Pure Apple CarPlay«. Letztere Einstellung entspricht der unbearbeiteten Signalführung zu den Lautsprechern, von der wir zunächst dachten, dies sei – wie in der Anlage zu Hause – die ernstzunehmendste Option. Doch mit unterschiedlichen Alben zeigte sich, dass insbesondere der Live- und der Surround-Modus attraktive Alternativen sein können. Da sich die verschiedenen Modi mit einem einfachen Fingertipp auf dem Touchscreen des Macans anwählen lassen, ist der richtige schnell gefunden. Und dann erlebt man seine Musik auf eindrucksvolle Art und Weise: Ein »besser« ist in einem Fahrzeug kaum noch vorstellbar. Und so wundert es auch nicht, dass diese Wiedergabequalität sogar zu langsamerem Fahren verführt, denn im Porsche Macan mit Burmester-High-End-Sound-System ist der Weg wirklich das Ziel.