High End ist auch das eingebaute Burmester Surround-Sound-System. Ein Kennenlernen während der Fahrt verbietet sich allerdings aufgrund der vielfältigen Bedienmöglichkeiten – das hebt man sich besser für den »ruhenden Verkehr« auf. Das System besteht aus 16 Lautsprechern, von denen jeder von einem eigenen Verstärker mit jeweils 60 Watt Leistung angetrieben wird. Ausnahme ist der aktive Subwoofer, der mit 300 Watt Verstärkerleistung ausgestattet wurde. An die Hardware werden in einem Automobil allerdings sehr viel höhere Anforderungen gestellt, als man das aus dem High-End-Bereich für zu Hause auch nur ansatzweise kennt. Dort sind die Gerätschaften erschütterungsfrei aufgestellt, und auf Gewicht und Platz muss auch keine Rücksicht genommen werden. In einem Auto sieht das natürlich gänzlich anders aus.

Porsche und Burmester arbeiten seit über zehn Jahren intensiv zusammen, um gemeinsam für optimale Lösungen in puncto Akustik und Optik in der Fahrgastzelle zu sorgen. Insbesondere dem Berliner Entwicklerteam sind dabei eine ganze Reihe Hürden in den Weg gestellt worden, die nicht ohne Weiteres zu knacken waren. Doch wie begann die Geschichte eigentlich? Startpunkt war das Jahr 2000, in dem es Dieter Burmester gelang, sich den Auftrag für die Klangausstattung des Bugatti Veyron zu sichern. Das entscheidende Moment auf dem Weg zum Erfolg war dann ein Wettbewerb im Jahr 2005: Porsche wollte wissen, welcher Hersteller wohl in der Lage ist, den Cayenne, den großen Bruder des Macan, auch hinsichtlich der musikalischen Performance auf höchstes Niveau zu heben. Nach etlichen Stunden Hörtests stand der Sieger fest: Burmester. Nach einem kurzen Moment des Glücks dämmerte der Berliner Manufaktur allerdings, dass jetzt eine vollkommen neue Herausforderung zu bewältigen war.

Profunde Teamleistung

Das fängt schon damit an, dass der Hersteller des Fahrzeugs das Volumen vorgibt und die Entwicklung des Soundsystems daraufhin optimiert werden muss. Hinzu kommt eine größere Zahl schallerzeugender Komponenten, als dies im klassischen High End zu Hause der Fall ist: 16 sind es im Falle des Macan. Für Burmester war es logischerweise eine vollkommen neue Aufgabe, höchste Wiedergabequalität bei minimiertem Platz und reduziertem Gewicht zu entwickeln. Heute sind in Berlin unter der Leitung von Chefentwickler Stefan Größler vier Ingenieure mit der Entwicklung von Burmester-Soundsystemen beschäftigt, denen bei Porsche weitere sechs gegenüberstehen. Welche Hürden da bisweilen zu nehmen sind, veranschaulicht dieses Beispiel: Wenn das Burmester-Team aus klanglichen Gründen ein Bauteil einsetzen möchte, das zwei Euro teurer ist als die Standardversion, bedeutet das bei 35.000 Fahrzeugen im Jahr 70.000 Euro Mehrkosten. Bedenkt man dann noch die Laufzeit einer Fahrzeug-Baureihe von ungefähr sieben Jahren, kommt man auf eine halbe Million Euro – da braucht man schon gute Argumente für die Durchsetzung eines solchen Vorhabens. Was der Berliner Manufaktur dabei aber Recht gibt, ist das musikalische Ergebnis im Auto, und darum soll es nun gehen.