So aufgestellt, spielt die Heco vom ersten Moment an Musik, wie es der Name verspricht: direkt. Unmittelbar und ohne jegliche Einschränkung wird der Hörer ans musikalische Geschehen geführt. So startet »This Way Before« von Al di Meola mit sanftem Piano-Spiel, das realistisch klingt: transparent und hell in den oberen Oktaven und ohne zusätzliche Energie darauf zu setzen. Der Grundtonbereich ist staubtrocken und kommt mit faszinierendem Tiefgang. Auch im Bass spart sich der Lautsprecher jegliche Form tonaler Extras, die das Stück aufblähen würden und seinen Reiz damit zerstörten. Wirklich erstaunlich ist auch die Abbildung der Bühne sowohl in der Tiefe als auch in der Breite. War nicht immer mal die Rede davon gewesen, dass derartige Abbildungsfähigkeiten nur mit einer schmalen Schallwand zu erzielen sind? Das stimmt absolut nicht.

Richtig in Fahrt kommt die Anlage mit »Deepest Blue« von der gleichnamigen Band. Knallhart massiert der Tiefton nicht nur die Ohren, seine Wirkung hat auch physische Qualitäten. Selbst bei moderat erhöhten Pegeln gibt es keinerlei Einschränkungen. Die »Direkt« spielt mit mehr kontrolliertem Druck, als es ihre Größe vermuten lässt. Im Hintergrund läuft das Sample eines Chores, das sich über die gesamte Stereobasis erstreckt. Dabei fällt auf, dass die verschiedenen Teile des Titels zu einem harmonischen Ganzen zusammengefügt werden. So macht das Hören Spaß.

Trotz Pegel volle Kontrolle

Von dieser neutralen, trockenen Gangart profitiert auch Porcupine Tree. Deren Titel »Strip The Soul« beginnt mit druckvollem E-Bass-Spiel. Es entsteht der Eindruck, als seien die Instrumente direkt an den Lautsprecher angeschlossen. Bei Einsatz der massiven Gitarren halten wir kurz die Luft an. Doch dieser, für viele andere Schallwandler nicht überwindbare akustische Stolperstein ist für die Hecos kein Problem. Die sorgfältige Abstimmung der beiden Chassis führt dazu, dass es auch keine Ausreißer aus dem Klangbild gibt. Die Proportionen stimmen und bleiben in Unabhängigkeit vom Pegel erhalten.

Dank ihrer neutralen Abstimmung eignet sich die »Direkt« bestens für Musik mit mehrheitlich natürlichen Instrumenten. Etwa von Mark Knopfler, Paul Simon, Peter Gabriel oder auch Johnny Cash, der den »Highway Patrolman« im Hörraum interpretiert und jeglichen Gedanken an Musik aus der Konserve missen lässt. Nicht zuletzt die Fähigkeit, auch den Rhythmus konstant und pointiert abzubilden, sichert der Heco das Klangurteil »überragend«. Die Frage, ob die Kombination aus dem großen Tiefmitteltöner und der Kalotte funktionieren kann, lässt sich hundertprozentig mit Ja beantworten. Sie erzeugen in Summe ein erwachsenes Klangbild, was in Verbindung mit der Optik einen hochinteressanten Lautsprecher ergibt, den man am besten »direkt« kauft.