Für diesen Bericht haben sich die i-fidelity.net-Tester die G Three zusammen mit dem ebenfalls kompakten, aber trotzdem sehr leistungsfähigen Subwoofer F Two in den Hörraum geholt. Die G Three ist die kleinere Schwester des bereits im Juni 2013 erfolgreich getesteten G Four. Die Geschwister gleichen sich, abgesehen von ihrer Größe, wie ein Ei dem anderen. Und laut Datenblatt unterscheiden sie sich auch nur durch unterschiedliche Verstärkerleistung, den geringeren Membrandurchmesser des Tiefmitteltöners und dem dadurch bedingten, geringfügig reduzierten Maximalschalldruck. Dem wiederum kann man entgegenwirken, indem man die G Three von der Tiefbassarbeit befreit und eben diesen auf den Subwoofer F Two umleitet.

Verkannte Möglichkeiten

Verglichen mit anderen Subwoofern ist der F Two wirklich etwas Besonderes und, wie von Genelec nicht anders zu erwarten, vor allem in Sachen Signalverarbeitung ungewöhnlich professionell geraten. Wer das Wort »Subwoofer« hört, denkt in der Regel an Heimkino. Das ist aber nur ein möglicher Aspekt, den der F Two mit links erfüllt. Fast noch wertvoller und leider viel zu oft verkannt ist hingegen der Einsatz in der highendigen Stereoanlage, und speziell hier kann der Finne punkten. Denn die Erfahrung lehrt, dass man in fast allen Räumen eine Kombination aus kompakten Monitoren plus Subwoofer besser zum Klingen bringen kann als eine vergleichbar potente, große Dreiwege-Box. Bei großen Vollbereichslautsprechern muss man bei der Positionierung stets einen Kompromiss zwischen Bühnenabbildung und Raumanregung finden. Unsere zwei Kompakten hingegen stellt man einfach für die beste Abbildung auf – und den Subwoofer dort, wo er die Raummoden am geringsten anregt. Dann muss man nur doch die Pegel und Phasen zwischen Satelliten und Subwoofer einstellen und schon klingt es wie aus einem Guss – zumindest wenn man alles richtig gemacht hat und die Komponenten auch alles korrekt verarbeiten.

Kaum ein Subwoofer aber bietet eine gute Filterung für die Satelliten und im Stereobereich kaum ein Verstärker ein eigenes Bassmanagement, die genau das erledigen. Hier kommt nun Genelec ins Spiel. Klar, die G Three spielt gerne auch solo und für ihre Größe zudem verblüffend erwachsen. Dennoch profitieren insbesondere kleine Zweiwege-Monitore davon, wenn sie den Tiefbassanteil mit seinen großen Membranhüben nicht verarbeiten müssen. Durch die großen Bewegungen im Bass entstehen im für die Stimmenwiedergabe wichtigen Mitteltonbereich nämlich kritische Verzerrungen, weil sich zum Beispiel die Stimme im Takt der Bassdrum stets mit nach vorne und hinten bewegt. Der daraus resultierende Dopplereffekt verfälscht also den sensiblen Stimmenbereich. Überlässt man hingegen einem Subwoofer die Tiefbasswiedergabe, bleibt die Feininformation unbehelligt, selbst bei hohen Pegeln. So erhöht sich die Auflösung mitsamt der nutzbaren Dynamik.