Es muss nicht immer jedem gefallen, was Produzenten und Musiker im Studio in langer Arbeit kreiert haben. Relativ sicher ist aber, dass sie ihre Musik über Genelec-Monitore abgehört haben, denn der finnische Hersteller beherrscht den Studiomarkt ziemlich dominant, seit sich in den 80ern bis in die 90er-Jahre hinein die Art und Weise veränderte, wie Musik für eine Aufnahme produziert und konserviert wird: Arbeitete zuvor eine Crew in einem Studio mit den Musikern, bis alles fertig war, sind es heute drei Produktionsschritte, und die finden zumeist in drei verschiedenen, spezialisierten Studios statt. Da ist zunächst das »Recording«, also die eigentliche Aufnahme. Mit dem dabei entstandenen Mehrspurband (heute ist es die Festplatte) geht es weiter ins »Mixing«, wo ein Team das eigentliche Produkt durch Selektieren und Mischen der Aufnahmen erzeugt – hier entsteht Titel für Titel. Der letzte Schritt ist das »Mastering«, jetzt wird aus den einzelnen Stücken ein klanglich homogenes Album produziert, das wie aus einem Guss klingt.

Genelec war der erste Hersteller, der dieser neuen Arbeitsweise rigoros Rechnung trug und unterschiedliche Lautsprechermodelle entwickelte, die quer durch alle Preis- und Leistungsklassen den gleichen Klangcharakter aufweisen. Dadurch ist der Klang quasi von einem Studio zum nächsten übertragbar, selbst wenn diese unterschiedlich bestückt und akustisch ausgestattet sind. Verschiedene Studios können so an ein und demselben Album arbeiten.

Dieses Konzept kommt bis heute vor allem den kleinen Genelec-Modellen zugute, denn die finnischen Entwickler müssen ja besonders darauf hinarbeiten, dass sie charakterlich und in Sachen absoluter Qualität den großen High-End-Modellen nicht nachstehen. Das ist eine knifflige Aufgabe, aber Genelec belegt seit vielen Jahren, dass sie lösbar ist – und davon profitieren auch die Lautsprecher, die die Finnen für das Wohnzimmer zu Hause im Angebot haben.