Als vor rund zwei Jahren die »K«-Versionen der Reference-Modelle auftauchten, lautete die Reihe der Typenbezeichnungen 1, 3, 5, 7 und 9. Theoretisch ließen sich folglich vier Zahlenlücken schließen, was aber zum damaligen Zeitpunkt nicht geplant war. Und doch ergänzt jetzt ein neuer Standlautsprecher namens 8 K die Modellreihe. Um zu verstehen, warum es diesen Schallwandler überhaupt gibt, braucht es einen Blick auf die beiden Geschwister. Da ist zum einen die kompakte 9 K (2.600 Euro/Paar), die i-fidelity.net klanglich ebenso überzeugen konnte wie die zum anderen bisher kleinste Standbox 7 K (5.200 Euro/Paar). Natürlich fügt sich der Neuling harmonisch in die Serie ein, für rund 1.200 Euro weniger pro Paar büßt das elegante Gehäuse gegenüber der 7 K in seinen Dimensionen gerade einmal zwei beziehungsweise drei Zentimeter beim Sockel ein. Direkt nebeneinander betrachtet wirkt die Achter aber deutlich graziler, als es der ausschließliche Abmessungs-Vergleich vermuten ließe.

Mit ihren 27 Kilogramm Gewicht ist die einen knappen Meter in der Höhe erreichende 8 K wirklich gut manövrierbar. Auf vier in der Höhe verstellbaren Füßen ruht das in weißer und schwarzer Farbe sorgfältig und mehrfach lackierte Gehäuse, welches aus Mehrschichtlaminat gefertigt ist, das eine Stärke von fünf (!) Zentimetern aufweist. Wer sich mit den Augen auf Sockelhöhe begibt, entdeckt einen zentralen von vorne nach hinten verlaufenden Tunnel zwischen Gehäuse und Sockel. Mit dieser »Bass Guide« getauften Konstruktion sollen zum einen die Strömungsgeräusche niedriger als die einer klassischen Bassreflexöffnung sein, zum anderen soll die Aufstellung im Abstandsverhältnis zu Seiten- und Rückwänden einfacher sein. Bei vorhergehenden Reference-Tests konnte i-fidelity.net sich bereits von der beabsichtigten Wirkungsweise überzeugen.

Nimmt man die magnetische Stoffabdeckung ab, fällt der Blick auf Vertrautes. Selbstverständlich greift auch die 8 K auf die bewährte Chassistechnik zurück. Dazu gehören vor allem die Keramik-Wolfram-Membranen. In einem chemischen Prozess verliert die Membran bei der Herstellung ein Drittel ihres Gewichts, ohne etwas von der notwendigen Steifigkeit einzubüßen. Zwei dieser 16-Zentimeter-Chassis sorgen für die Übertragung des Tieftons bis etwa 220 Hertz. Darüber arbeitet ein Treiber gleichen Durchmessers, aber mit einer modifizierten Membran, der den wichtigen Frequenzbereich bis rund drei Kilohertz übernimmt. Warum er sich physisch oberhalb des Hochtöners auf der Schallwand befindet, beantwortet Cantons Entwicklungschef Göbl mit einem Satz: »Höhe der Bühnenabbildung«. Dafür ist nämlich der Mittel- und nicht – wie oft vermutet – der Hochtöner verantwortlich. Wer einen Blick auf das beachtliche Canton-Sortiment wirft, entdeckt bei der Anordnung schnell die klare Handschrift.