Oberhalb der Drei-Kilohertz-Marke kommt der 25-Millimeter-Hochtöner mit einer Membran aus Aluminiumoxyd und Keramik zum Einsatz. Auch dieses Chassis weist eine bis ins Detail optimierte Struktur auf. Dazu gehört die exakt berechnete Oberflächenstruktur, die einen breiteren Abstrahlwinkel der Kalotte ermöglichen soll, ebenso wie das mit Hilfe einer Software penibelst entwickelte Magnetantriebssystem. Beispielsweise ist die Schwingspule kürzer als die Länge des Luftspalts, in dem sie sich bewegt. Vorteil ist laut Canton, dass selbst bei höherer Auslenkung das Magnetfeld symmetrisch bleibt. Nebenbei bemerkt sorgt das auch für geringeres Verzerrungsniveau. Dafür, dass die Chassis optimal mit ihrem jeweiligen Arbeitsbereich versorgt werden, sorgt eine auf das Wesentliche reduzierte Frequenzweiche.

Bei der Entwicklung ist der Ansatz von Göbls Team klar, die Weiche ist nicht dazu da, Fehler der Chassis zu korrigieren. Sie ist integraler Bestandteil der klanglichen Abstimmung und eben keine Fehlerkorrektur. Da wundert es dann auch niemanden, wenn sich die Reference 8 K wie ihre Geschwister im i-fidelity.net-Messlabor von der besten Seite zeigt: Sie ist ein sehr ausgewogener Lautsprecher mit exzellenten ± 1,5 dB unter 30 Grad, das entspricht der Hörachse bei nicht eingewinkelten Lautsprechern im Stereo-Dreieck. Für das gesamte horizontale Abstrahlverhalten (0/15/30 Grad, 300-10.000 Hertz) sind im Mittel ± 2,2 dB zu vermelden. Zusammengefasst kann man also sagen, dass man im Taunus genau weiß, wie hochwertige Lautsprecher technisch konstruiert sein müssen. Allerdings steht der grazilen Standbox jetzt noch der entscheidende, nämlich der Weg in den Hörraum bevor.

Handwerksregeln einhalten

In dieser Kategorie Lautsprecher – Stichwort »Reference« – sind ein paar Dinge bei Aufbau und Anschluss unabdingbar. Zunächst sollten die Abstände zu Seiten- und Rückwänden für beide Boxen gleich sein. Dafür reicht die Unterstützung durch einen Zollstock. Aber Optik ist nicht gleich Akustik. Mit Hilfe einer Setup-CD und den darauf enthaltenen Phasensignalen bestimmen die Ohren den Abstand zwischen Hörplatz und Schallwandler. Mit dem Ergebnis, dass einer von beiden im Nachhinein eine um mehrere Zentimeter abweichende Distanz aufweist. Durch Einwinkeln kann Einfluss auf die Abbildung der Bühne genommen werden. Im i-fidelity.net-Hörraum zeigte sich das beste Resultat bei minimaler Eindrehung in Richtung des Hörplatzes.

Die Reference 8 K verfügt über ein vergoldetes Bi-Wiring-Anschlussterminal und es versteht sich quasi von selbst, dass hier nicht irgendeine landläufige Leitung angeschlossen wird, sondern ein zweckoptimiertes Kabel wie beispielsweise das preiswerte QED XT25 inklusive solider Anschlussstecker. Die vorgeschaltete Elektronik hat ebenfalls erheblichen Einfluss auf das, was aus dem Lautsprecher schlussendlich zu hören ist. Hier lohnt sich der Vergleich des einen oder anderen Verstärkers, um herauszufinden, wie deutlich man die Unterschiede registriert und vor allem natürlich auf welchem Niveau die kommenden Jahre Musik gehört werden soll. In unserem Hörraum freuten sich der Marantz PM-KI Ruby und der Pass INT-60 darauf, die Cantons mit Musik zu versorgen.