Vier Treiber kommen in der 3 K zum Einsatz: Bis 220 Hertz arbeiten die beiden 22-Zentimeter Chassis in einer eigenen Kammer, dann übernimmt der 18-Zentimeter-Mitteltöner; für den obersten Teil des Frequenzspektrums ab 3.000 Hertz kommt eine 25-Millimeter-Kalotte zum Einsatz, die ebenfalls aus Aluminium-Oxyd-Keramik besteht. Damit dieses Quartett den Schall zum allergrößten Teil tatsächlich an die Luft und nicht in die Schallwand abgibt, haben die Entwickler solide Vorkehrungen getroffen: Bis zu fünf Zentimeter sind die Wände stark, durch solide Verstrebungen ist das Gehäuse zusätzlich gegen Resonanzanfälligkeit geschützt. Unerwünschte Schwingungen werden bereits im Keim durch die Sandwich-Konstruktion der Gehäuseplatten eingedämmt. Hier wechseln sich MDF, Kunststoff-Folie und Lackschichten in definierten Abständen ab. Auch hier haben die Computermodelle für jeden Punkt auf dem Korpus die ideale Stärke berechnet. Es wird also keine Brett in einer Einheitsstärke hergestellt, sondern mit Hilfe von CAD-Maschinen eine individuelle Wand gefertigt.

Um aufs richtige Gleis zu kommen …

… muss man Weichen stellen. Frank Göbl hat die Frequenzweiche bereits in der Vergangenheit nicht als »Reparaturschaltkreis« gesehen. Ihre Anordnung darf folglich nicht primär auf Behebung von Chassis-Fehlern ausgerichtet sein. Zur Vermeidung von Mikrophonie-Effekten ist die Weiche mit Gummifüßen entkoppelt. Im Tief- und Mittelton arbeitet sie mit einer Filtercharakteristik zweiter und im Hochton dritter Ordnung. Sorgfältig ausgesucht sind die Bauteile, von denen jedes vor der Montage akribisch gemessen wird. Engste Paar- und Serientoleranzen gehören bei Canton nicht nur in der Reference-K-Baureihe zum Fertigungsanspruch.

Über dem vergoldeten Bi-Wiring-Anschlussfeld bietet die Reference 3 K die Möglichkeit, Mittel- und Hochtöner im Pegel um 1,5 Dezibel anzuheben oder abzusenken. Canton nennt dieses Netzwerk »Room Compensation«. Je nach Einrichtung und Größe des Raumes ändern sich Reflexionsverhältnisse und die Nachhallzeit. Mit diesen dezenten Pegel-Korrekturmöglichkeiten können die Lautsprecher klanglich wie ein Puzzlestück den allermeisten Räumen angepasst werden. High End bedeutet eben auch Akribie, und die sollte schließlich auch bei der Aufstellung der 3 K zur Anwendung kommen. Das bezieht sich weniger auf die grundsätzliche Platzierung, die mit Hilfe einer Set-Up-CD gut zu bewerkstelligen ist – dabei geht es primär um die exakte Lokalisation der Phantomschallquelle zwischen den Boxen –, sondern auf das ins Lot bringen des Lautsprechers mit einer Kreuzwasserwaage. Weniger Ambitionierte werden jetzt sich denken, dass man auch einen Regenwurm an die Kette legen kann, aber die Vorteile der planen Ausrichtung beider Schallwandler zum Boden hin lassen sich mit einer exakteren Abbildung von Stimmen leicht belegen.