Start einer Testreihe

Im i-fidelity.net-Hörraum kombinierten die Redakteure den Velodyne mit dem McIntosh Vollverstärker MA 6900 und einem Audionet VIP G3 als Zuspieler. Die Netzspannung säuberte und stabilisierte Burmesters Powerconditioner 948. Als Lautsprecher kamen die hervorragenden Mordaunt Short Performance 2 zum Einsatz. Als feinst verarbeitete, highendige Zweiwege-Monitore eignen sie sich bestens für solche Versuche, denn wie die meisten Vertreter ihrer Gattung liegen ihre Stärken in den Bereichen Feindynamik, Präzision und Bühnenabbildung. Mit tiefem Bass und höheren Pegeln tut sie sich hingegen prinzipbedingt schwerer.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, solch eine Box – und andere – sinnvoll mit einem Subwoofer zu kombinieren. Die gängigste besteht darin, dem zu tiefen Frequenzen hin abfallenden Frequenzgang der Lautsprecher per Subwoofer einfach etwas aufzufüllen und dem Klang damit mehr Volumen und Physis zu verleihen. Kein Problem mit dem SPL-800 Ultra, denn der spielt je nach Einstellung sehr tief und füttert locker mehr als eine ganze Oktave nach unten hin an.

Zur Ansteuerung kann er einfach parallel zu den Lautsprechern an die Lautsprecherklemmen des Stereoverstärkers angeschlossen werden. Durch die hohe Impedanz der entsprechenden Eingänge des Subwoofers belastet das die Endstufe praktisch gar nicht. Die Elektronik des Velodyne holt sich einfach per Spannungsteiler das Signal aus der Leitung. Eleganter ist die Verknüpfung des Subwoofers per Cinch-Leitung aus dem Vorverstärkerausgang. Gesagt, getan. Nach kurzem Experimentieren mit der Aufstellung landete der Basswürfel hinter der rechten Mordaunt Short vor der Wand.

Das Märchen von freier Platzierungswahl

Ein kleiner Exkurs zur Aufstellung eines Subwoofers: Es ist ein Gerücht, dass es egal sei, wo man den Subwoofer hinstellt. Das stimmt insofern, als man tiefe Frequenzen nur schwer orten kann. Es stimmt aber nicht, dass ein Subwoofer nur tiefe Frequenzen von sich gibt, und damit sind nicht einmal Verzerrungen, Strömungsgeräusche einer Bassreflexöffnung oder irgendein Schwingen von Gehäuseteilen preiswerter Exemplare gemeint. Nein, selbst die Töne, die der Subwoofer mit Absicht reproduziert, erreichen schnell hohe Frequenzen mit hörbarem Pegel. Ein Beispiel: Ein Subwoofer wird mit der gängigen Übergangsfrequenz von 80 Hertz betrieben. Das bedeutet, dass das Tiefpassfilter bei 80 Hertz bereits 3 Dezibel »bremst«. Üblich sind Flankensteilheiten von 12 Dezibel pro Oktave. Daraus folgt, dass die doppelte Frequenz – 160 Hertz – nur 15 Dezibel leiser spielt als der tiefe Bass, und das ist sehr wohl hör- und damit ortbar. Das gilt erst recht noch eine Oktave höher: Hier sind 320 Hertz nur 28 Dezibel leiser als das eigentliche Nutzsignal im Kernarbeitsbereich des Woofers.

Ein zweiter Grund für eine Aufstellung in der Nähe der Frontlautsprecher liegt in der Laufzeit der verschiedenen Schallquellen. Schließlich sollen beispielsweise die unteren Oktaven eines Klaviers ja aus der gleichen Richtung und vor allem auch gleichzeitig ankommen wie ihre Oberwellen und erst recht wie die höheren Noten. Dabei reicht bei der Aufstellung in der Regel allerdings die Beachtung der groben Himmelsrichtung.