Subwoofer sind im Heimkinobereich selbstverständlich. Das haben wir den cleveren Köpfen hinter THX zu verdanken, die die Basswürfel im Heimkino zum Standard erhoben. Die Folge: Man kann kleinere Hauptlautsprecher verwenden und dennoch größere Dynamik erreichen, vor allem höhere Spitzenpegel. Moment? Mehr Dynamik trotz kleinerer Lautsprecher? Das ist doch für Stereo-Anordnungen auch keine schlechte Idee.

Klar, bei der Musikwiedergabe mit nur zwei Kanälen benötigt man zwar weniger Grenzdynamik – im Kino kommen im Bass beim Referenzpegel in der Spitze 121dB zusammen! –, aber der potentielle Gewinn an Grob- und Feindynamik und eben die Möglichkeit, auch kompakteren Lautsprechern zur Wucht und Körperhaftigkeit einer ausgewachsenen Mehrwegebox zu verhelfen, lockt doch sehr. Die i-fidelity.net-Mannschaft war neugierig und wollte dieses Experiment mit dem Velodyne SPL-800 Ultra im Hörraum durchführen.

Doch zunächst wollen wir der Frage nachgehen, was ein guter Subwoofer können sollte, um eine homogen spielende Stereoanlage klanglich aufzuwerten. Ein typischer Vollverstärker besitzt kein Bassmanagement, wie es im Heimkino selbstverständlich ist. Diese Funktion muss also der Subwoofer übernehmen. Eine automatische Frequenzgangkorrektur zur Kompensation raumakustischer Widrigkeiten ist heute ebenfalls bei Surroundverstärkern selbstverständlich, Fehlanzeige indes bei Stereoamps. Doch das ist ein Feature, welches wirklich fehlt, denn gerade im Bass treten klangbeeinträchtigende Probleme auf: Auslöschungen führen zu einem dünnen, Überhöhungen zu einem basslastigen Klangbild, raumakustische Unzulänglichkeiten sind  ein weiterer Faktor, der in einer normalen Stereokonstellation nicht ausgeglichen werden kann. Also muss ein Subwoofer mit eigener Einmessmöglichkeit her. Damit man den Tieftongenerator annähernd übergangslos an das Klangbild der Lautsprecher anpassen kann, sollte dieser zudem möglichst weiträumig und dabei feinfühlig in allen wichtigen Parametern am besten per Fernbedienung vom Hörplatz aus verstellbar sein. Kein Zufall, dass dies alles auf den Velodyne SPL-800 Ultra zutrifft, das kleinste Modell der SPL-Serie.

Form und Funktion im Einklang

Der kompakte Woofer gehorcht nicht einfach dem Schema »Würfel«, sondern folgt mit eleganter Linienführung eher dem Teilschnitt eines Flugzeugflügels und verjüngt sich nach hinten. Das sieht nicht nur eleganter aus, diese Form versteift das Gehäuse ungemein, und das ist wichtig bei den auftretenden Energien im Bass. Oben an der Front befinden sich dezent pultförmig angewinkelt die Power- und die Lautstärketasten, ein numerisches Display und der Eingang für das Messmikrofon.

Nur mit Anstrengung lässt sich die mit immerhin zehn Stiften garantiert frei von Klappergeräuschen befestigte Frontbespannung lösen und gibt bei Bedarf den Blick auf das erstaunlich langhubige Basschassis frei. Die Rückseite besteht zum größten Teil aus der vertrauenerweckend massiven Einbauplatte mit der Elektronik. Darauf brachten die Entwickler sämtliche Anschlüsse unter, vom Strom mit massivem Hauptschalter über Lautsprecherklemmen und Cinch-Ein- und -Ausgängen sowie Miniklinkenbuchsen für Ferneinschaltung und Infrarot-Repeater. Ein klassischer Kippschalter wählt zwischen manueller Ein-/Ausschaltung und einer automatischen Stand-by-Sensorik, die bei längerem Ausbleiben der Musik den Verstärker schlafen legt und bei erneuter Musik auch wieder aufweckt. Zu guter Letzt erlaubt ein Drehregler die Wahl der oberen Einsatzfrequenz des Woofers. Zum Lieferumfang gehören auch eine kleine, praktische Fernbedienung und das Messmikrofon mit gut fünf Meter langer Zuleitung und einem winzigen, aber robusten Stativ.