Als Nächstes zaubern wir den Elektro-Klassiker »3Klangsdimensionen« aus dem Schrank, der in einer remasterten Version auf dem Sampler »Electric City« zu finden ist. Regallautsprecher übertragen von diesem Stück stets nur die Hälfte, da sie schlicht nicht in der Lage sind, der Tieftonorgie etwas abzugewinnen. Für die Ultima 60 ist das willkommenes Futter. Mit maximaler Energie bildet sie hier den Tiefton ab, ohne Wischeffekte zu zeigen. Breite elektronische Flächen drehen sich wie Wäsche, die im Wind zwischen den Boxen flattert. Dabei geht es eher um Spaß als um Neutralität, denn die Abstimmung geht doch mehr in Richtung »kraftvoll«.

Diesen Umstand kann man sich sehr schnell vor Ohren führen, wenn man den Titel »Lowdown« von David Garfield & Friends abspielt. Das Saxophon wird größer als das Originalinstrument abgebildet, aus dem dezent gespielten Elektro-Bass wird ein massiver. Allerdings wird die Hörfreude dadurch nicht geringer, zumal sich dieser Effekt in der Kombination mit dem Denon-Verstärker PMA-710AE verringert. Zudem ist diese energetische Wiedergabe für ein jüngeres oder jung gebliebenes Publikum sicher genau richtig. Dann holen wir doch einmal zur Überprüfung ein wenig Heavy Metal aus dem Schrank. Wie wäre es mit Judas Priest?

Auch bei harter Kost beweist die Ultima 60 Stehvermögen

»You've Got Another Thing Comin'« wandert in den Player – und es kommt einem so vor, als würde die Teufel »Mehr davon!« rufen. Die einzigartige Stimme von Rob Halford steht wie festgenagelt zwischen den Boxen. Die fetten Gitarren klingen so, wie es sein soll, treiben die Musik quasi vor sich her. Eine derartige Performance haben wir in dieser Preisklasse nie zuvor gehört. Auch bei »Welcome« von Savatage demonstriert die Ultima 60, dass sie eher eine kräftige Natur hat. Ein zum Vergleich herangezogener Magnat-Lautsprecher wirkt daneben fast schüchtern. Die Wiedergabe scheint präziser zu sein, ist sie aber nicht, weil die Teufel ebenfalls alle Details bietet. Aber die Ultima 60 verbreitet mehr Spielfreude.

Beim Hören des brandneuen Sade-Albums geht die schöne Standbox mit dem Titelstück »Soldier Of Love« sehr sympathisch um. Die ausgefeilte Rhythmus-Sequenz bietet die Teufel schon bei Zimmerlautstärke sehr feingliedrig an. Zudem wird Sade Adus Stimme klar und verfärbungsfrei abgebildet. Beeindruckend ist aber auch bei diesem Stück, welche Kraft die Ultima 60 besitzt. Im wahrsten Sinnes des Wortes geht die Wiedergabe durch Mark und Bein. Für Lautsprecher, die 400 Euro das Paar kosten, ist das eine hervorragende Leistung.