Der rückwärtige USB-B-Port ist aus dem Stoff, der audiophilen Computer-Nutzern das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Er arbeitet nicht nur im asynchronen Modus und übernimmt somit die jitter-befreite Abspielsteuerung der Wiedergabe, dank SABRE ES 9010 KM2-Chip kann der HD-AMP1 auch hochauflösendes Musikmaterial bis zu sagenhaften 32 Bit / 384 Kilohertz verarbeiten. Der HD-DAC1 hingegen endete letztes Jahr noch bei 24 Bit / 192 Kilohertz.

Als sei das noch nicht genug, setzt der neue Verstärker auch bei der DSD-Wiedergabe eine neue Duftmarke: von 2,8 MHz über 5,6 MHz bis zu 11,2 MHz (!) dürfen die Abtastraten betragen. Bedenkt man, dass wir uns am Anfang einer HiRes-Kultur befinden und 24 Bit /192 Kilohertz das höchstaufgelöste Format darstellt, das derzeit über eine halbwegs breite Titelauswahl verfügt, dann ist es nicht vermessen, dem HD-AMP1 ein gerütteltes Maß an Zukunftssicherheit zuzuschreiben. Bei aller Agilität der Digitalwelt – mit dem kleinen Edel-Marantz ist der Musikhörer erstmal auf der (sehr) sicheren Seite.

Schirmungen & Filter

Doch es zählt nicht nur das »Was«, sondern auch das »Wie« – und da zeigt man sich bei Marantz kompromisslos. Um etwaige Negativeinflüsse der bekanntermaßen nicht für hochklassige Audio-Zwecke entworfenen Computer auszuschließen (Stichwort Hochfrequenzrauschen), ist der USB-B-Port streng von anderen Bereichen des Verstärkers abgeschirmt.

Da die Marantz-Ingenieure der Filterung eingehender Digitalsignale eine hohe Bedeutung zuschreiben, wurde der HD-AMP1 mit der hauseigenen MMDF-Technologie ausgestattet, die mit zwei Filter-Charakteristika unterschiedliche tonale Vorlieben des Nutzers bedienen möchte. Deren Unterschiede gilt es später im Hörtest auf die Spur zu kommen. Durch internes Upsampling verfolgt der Marantz das Ziel, standardaufgelöstes Material mit einer Detailtreue wiederzugeben, die einer HiRes-Qualität nahekommt. Das funktioniert aber nur via USB; die bei den S/PDIF-Eingängen landenden Signale werden 1:1 wiedergegeben – bis zu 24 Bit / 192 Kilohertz.