Feindynamiker

Eine erste Eigenschaft der Lautsprecher wird schnell deutlich: Lebendigkeit. Die Box ist sehr zackig und energiegeladen in der Ansprache, was den eigentlich schon zu arg strapazierten Vorführ-Klassiker doch wieder zum Genuss macht. Die dargebotene Spielfreude und die rasante Dynamik im Gitarrenspiel vermittelt die Uni-Fi BS U5 auf packende Art und Weise. Das weckt Appetit auf mehr.

Elektronisch zurück im Hier und Jetzt wartet ein Marantz HD-Amp1-Verstärker, der bei i-fidelity.net klassenbezogen »Referenz«-Status besitzt. Auch preislich passt der kleine Amp noch adäquat zu den Elac-Lautsprechern. Als Test, inwieweit diese zuvor entdeckte Lebendigkeit vielleicht doch in das (zu) Anstrengende kippen kann, fungiert an dem ausnehmend sachlich agierenden Marantz-Verstärker das wunderbare Opus »The Element« von Joe Henderson und Alice Coltrane aus der Hochzeit eines fernöstlich-spirituell eingefärbten Jazz. Als Vinyl fast unmöglich zu bekommen, habe ich letztes Jahr in einem Plattenladen in Glasgow zumindest die Remaster-CD erwerben können. Diese wurde umgehend auf die Festplatte des Mac Mini transportiert, der jetzt via USB direkt digital anliefert.

Bei dem gerade bezüglich Wiedergabe der oberen Mitten sehr kritischen Stück »Earth« kann Entwarnung gegeben werden: Das frontal dominante Tenor-Saxofon sowie eine sehr sägende Violine ziehen hinein in einen kreiselnden musikalischen Sog und stoßen nicht etwa durch anstrengende Überpräsenz oder Vordergründigkeit ab. Trotzdem bleibt die energetische Darbietungsform erhalten, wie an den rasanten Tablas gleich zu Beginn des Titels deutlich wird. Auch wenn hier Einzelelemente beispielhaft beschrieben werden, geht von dem gesamten Klangbild grundsätzlich eine erstaunliche Konsistenz aus, für die mit Sicherheit die koaxiale Konstruktionsidee verantwortlich ist. Über die Uni-Fi BS U5 klingt Musik wie aus einem Guss, gepaart mit hervorragendem Timing und blitzschneller Ansprache.