Mit der App lassen sich allerdings noch viel mehr Funktionen steuern: So kann etwa Einfluss auf den Pegel im Bass- und Hochtonbereich genommen werden. Software-Updates lassen sich in Gang setzen, auch die Verbindungsqualität kann eingestellt werden. An der linken Ohrmuschel befindet sich eine Taste, die entweder die Funktionen rund um die Geräuschunterdrückung regelt oder mit deren Hilfe der Sprachassistent des ansteuernden Geräts aktiviert wird. Ganz, wie es Nutzer oder die Nutzerin wünscht. Bei aller gegebenen Übersichtlichkeit und der selbsterklärenden Struktur der App gibt es aber tatsächlich auch die Möglichkeit, Produkt-Unterstützung per E-Mail oder Telefon zu organisieren. An dieser Art Vorbildlichkeit von Bowers & Wilkins dürfen sich andere Hersteller gerne ein Beispiel nehmen.

Der kleine Unterschied

Im Unterschied zur Papier-Membran im Px7 S2 arbeitet im Px8 eine Membran aus Kohlefaser mit einem Durchmesser von vier Zentimetern. Das geringere Gewicht und die höhere Steifigkeit sollen sich klanglich bemerkbar machen. Machen wir die Probe aufs Exempel und lassen den Siebener zunächst »Two Tribes« von Frankie Goes To Hollywood übertragen. Wie gewohnt gibt er den Titel kraftvoll und kontrolliert und auch einfach besser wieder, als viele andere Drahtloskopfhörer es können. Beim Umstieg auf den Px8 bleiben die Tugenden des PX7 S2 erhalten, aber sein Auflösungsvermögen kann nicht mehr mithalten. Der größere Bruder bildet ebenfalls eine weite Bühne ab, füllt die Achse zwischen linkem und rechten Ohr allerdings mit deutlicherer Detailabbildung. Was vorher kaum vorstellbar war, ist jetzt Realität, denn der Px8 schafft es tatsächlich, in puncto Agilität noch eine Stufe weiter zu kommen.

Wozu dieser Kopfhörer in der Lage ist, zeigt er mit »Here And Now« vom aktuellen Wolfgang-Haffner-Album »Silent World«. Denn so leise, wie es der Albumname vermuten lässt, geht es gar nicht zu. Lieferant des Titels war der Streaming-Anbieter Qobuz, und was zunächst erstaunte, war die punktgenaue Energie von Haffners Schlagzeugspiel. Dies ist von unglaublicher Klarheit geprägt und bietet eine selten gehörte Straffheit unter dem Dach einer Maßstäbe setzenden Auflösung. Insbesondere in den leiseren Passagen wird das deutlich, da gehen dem kleineren Bruder dann doch akustische Details verloren oder werden leiser. Auch in puncto Kontrolle bleibt er hinter dem Px8 zurück, der diesbezüglich wirklich von überragender Qualität ist. Fast schon surreal gerät das Anhören von András Schiffs Einspielung »J. S. Bach: Clavichord« in kontemplativer Stille, während am Zugfenster die Landschaft mit 300 km/h vorbeizieht. Diese Klangqualität erreichen auch nur wenige kabelgebundene Modelle, was bedeutet, dass sich die Kompromissfrage aufgrund der drahtlosen Übertragung bei diesem Bowers & Wilkins nicht mehr stellt, bietet er doch kabelfrei höchste Klangkultur.

English