Nicht allen Lautsprecherherstellern gelingt es, sich auf Anhieb auch im Kopfhörermarkt durchzusetzen. Bowers & Wilkins ist dieses Kunststück gelungen. Dank weiterer Forschungen eines kompetenten Teams ist das gewonnene Renommee aber nicht von temporärer, sondern inzwischen von konstanter Natur, wie der famose Auftritt des Px7 S2 als jüngstes Beispiel bei i-fidelity.net unter Beweis stellte. Unsere Neugier auf den nachfolgenden Px8 war daher gar nicht so groß, weil wir nicht davon ausgingen, dass der Unterschied zwischen einer 40-Millimeter-Papier- und der ebenso großen Karbonmembran im Achter-Modell klangrelevant sein würde. Schließlich ist der Px7 ja schon eine Wucht.

Doch so ganz sicher konnten wir diesbezüglich natürlich nicht sein, Bowers & Wilkins muss sich ja etwas bei dem neuen Konzept gedacht haben. Wie macht sich der Unterschied zwischen den beiden Modellen also bemerkbar? Lohnt sich die Mehrinvestition in den Px8 vielleicht doch? Die Antwort darauf kann nur der direkte Vergleich liefern. Mit seinen 320 Gramm Gewicht ist der Px8 13 Gramm schwerer als der kleine Bruder. Ist sein Akku nach rund zwei Stunden geladen, kann mit dem Kopfhörer dreißig Stunden Musik gehört werden. Ist der Energiespeicher schließlich leer, reichen 15 Minuten Aufladen des Lithium-Ionen-Akkus für weitere sieben Stunden Betrieb. Der Bowers & Wilkins bietet also mehr, als im Alltag notwendig ist. Angesteuert wird er drahtlos im 5.2-aptX-Modus oder per mitgeliefertem 1,2 Meter langen USB-C-Kabel. Letzteres ermöglicht auch die Nutzung im Flugzeug beim Anschauen eines Films oder das Durchstöbern der Musik-Bibliothek.

Apropos Flugzeug: Der Px8 verfügt über eine Noise-Cancelling-Funktion, die zum Besten gehört, was wir kennen. Bei Aktivierung verschwindet das Dröhnen der Triebwerke, und aus einem Zug wird ein Luftkissenfahrzeug. Möglich machen dies zwei Mikrophone an jeder Ohrmuschel, deren aufgezeichnetes Signal durch das Hinzufügen des gegenphasigen Signals einfach ausgelöscht wird. Wobei: Was physikalisch mit »einfach« beschrieben ist, erfordert in der technischen Umsetzung einiges an Know-how, damit es zuverlässig funktioniert. Wer bei aktiviertem Noise-Cancelling angesprochen wird, kann mit Hilfe der »Ambient«-Taste die Umgebungsgeräusche durchlassen; alternativ nimmt man den Kopfhörer ab, woraufhin auf Wunsch die Wiedergabe stoppt. Die Empfindlichkeit dieses »Trage-Sensors« kann über die »Music«-App von Bowers & Wilkins dreistufig eingestellt werden – perfekt.

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