Mit dem silbergrauen Kunststoff-Look, der gewölbten Front und dem grünen Display erinnert die 700 Euro teure Bose-Kompaktanlage an längst vergangene Tage. Kein Wunder, 1984 wurde das Ur-Wave-Radio ins Leben gerufen. Mittlerweile ist es etwas geschrumpft, die ursprünglichen Gesichtszüge sind aber erhalten geblieben. An dieser Erfolgsgeschichte will die aktuelle Version III weiterschreiben. Die Voraussetzungen dazu sind bestens.

»Das Wave-System ist unser Topseller«, schwärmen die Verkäufer im Stuttgarter Bose Experience Center. Sie bieten das Wave-Radio III plus Wave Music System III (mit CD) gleich im Doppelpack für 1.000 Euro an. Die Frage nach dem Geheimnis des nicht ganz preiswerten Sound-Systems beantwortet das geschulte Personal unisono mit »Klang«. Und hier, in der technischen Umsetzung der Musikwiedergabe, beschreitet Bose außergewöhnliche Wege.

Zwei je 66 Zentimeter lange, mehrfach gefaltete Luftkanäle docken rücklings an die Stereo-Lautsprecher an, verstärken über eine gemeinsame, rückwärtige Gasse niedrige Frequenzen und erhöhen so den Bassdruck. Und das funktioniert folgendermaßen: Die rückwärtige Membranseiten der Lautsprecher strahlen Schall in die Röhren ab, der mit einer definierten Verzögerung am Ende austritt. Aber nicht alle Frequenzen breiten sich gleichstark in die Umgebung aus. Ein großer Teil des Spektrums wird am Ende der Leitung reflektiert, trifft auf die hinlaufenden Wellen, überlagert sich und bildet Resonanzen. Die aus dem Lautsprecherbau bekannten Transmissionlines nutzt Bose gekonnt, um den Bassbereich voluminös auszubauen.

Die Elektronik ist up to date

Ein opulenter Trafo sorgt für einen stabilen Stromhaushalt, zweimal 35 Watt starke Verstärkermodule (TDA 7376B) bilden eine solide Basis für Pegelfestigkeit. Ebenfalls Top: das neue Mittelwellen- und UKW-Tunermodul namens TDA 7705. Der eigentliche Clou ist aber ein DAB+-Modul, das Digitalradio in störungsfreier CD-Qualität verspricht.