Jetzt könnten nur noch Zappler in der Versorgungsspannung zu Signalverfälschungen führen. Deshalb spendierten die deutschen Vincent-Entwickler dem SV-800 einen gewaltigen Ringkerntrafo und stellten pro Kanal je vier für Audio zertifizierte Speicherelkos vom anerkannten Hersteller Elna mit einer fürstlichen Kapazität von 40.000 Mikrofarad bereit. Sie gleichen wie eine Batterie den Rest an Spannungsschwankungen blitzschnell aus.

Mit Pfunden wuchern

Der aufwendige Schaltungsaufwand dient also ausschließlich der symmetrischen Signalführung und dem alternativen Class-A-Betrieb. Eingleisige Signale von den Cinch-Eingängen wandelt der SV-800 unmittelbar nach den Line-In-Buchsen mit Hilfe von Transistoren um auf zweigleisige Signalführung. Der Vincent beeindruckt also nicht nur mit 27 Kilogramm Gewicht und opulenten Dimensionen, sondern auch mit seiner ausgetüftelten Analog-Technik.

Und vor allem mit fantastischem Klang. Schon ohne Class-A gab er mittlere und tiefe Lagen mit einer federnden Leichtigkeit wieder. Allerdings wirkten Stimmen andeutungsweise etwas schüchtern zurückhaltend. Wenn etwa der britische Folkrockmusiker Richard Thomson das Stück »Got No Right« von der CD »The Old Kit Back« anstimmte, übertrug der Vincent jede noch so feine Saitenbewegung des E-Basses zu den Boxen; die Gitarre gab strahlend die Melodie vor. Die eindringliche Stimme des britischen Barden fixierte der SV-800 korrekt in der Mitte zwischen den Boxen.