In Depeche Modes »Precious« trieb der Vincent kraftvoll und kontrolliert den Beat und hämmerte dabei die Impulse felsenfest auf die imaginäre Bühne im Hörraum. Dabei ist er ein Macher, dem der Wechsel zwischen den klaren Höhen einer Akustikgitarre und stampfendem Rock wie in Pink Floyds »Coming Back To Life« überzeugend gelingt, auch wenn da und dort einmal kleine Details aufgrund seiner Vehemenz auf der Strecke blieben. Über die digitalen Eingänge behielt der Vincent diese Neigung bei, klang aber etwas kühler und weniger fein. Bei elektronischer Musik wie dem genannten Titel von Depeche Mode muss das kein Nachteil sein; Quellgeräte mit minderwertigen Digital-Analog-Umsetzern erhalten durch den Vincent in jedem Fall eine deutlich wahrnehmbare Aufwertung.

Die Feinzeichnung fügte der Vincent seinen Musikgemälden über die symmetrischen Eingänge hinzu, ohne dabei Abstriche an seinen anderen positiven Eigenschaften zu machen. An den XLR-Eingängen war der Vincent nuancierter in der Herausarbeitung der stimmlichen Details von Christian Gerhaher. Zusammen mit dessen Begleiter Gerold Huber am Klavier erklang Franz Schuberts »Im Jänner 1817« sehr stimmig und rund.

Grandiose Vorstellung

Die Ausgestaltung des »Allegro con brio« aus Beethovens 5. Symphonie geriet dank seines Antritts und seiner Kraft zu einer grandiosen Vorstellung, die ihm ein anderer Integrierter in der Abgrundtiefe und Bedrohlichkeit der Darbietung erst einmal nachmachen muss. Weil in Summe die beste Vorstellung überhaupt, sollten Musikgourmets das ganze Potential des SV-700 ausreizen, indem sie ihn symmetrisch verkabeln und in Class-A betreiben, auch wenn die höhere Leistungsaufnahme das Portemonnaie mehr belastet. Es lohnt sich!