Die symmetrisch angesteuerte Brückenendstufe ihrerseits wird von einem 80.000 Mikrofarad fassenden Energiereservoir gespeist, das wiederum von einem mächtigen, 500 Watt starken Ringkerntrafo versorgt wird. Der SV-700 kann damit jederzeit leicht flinken Musikimpulsen folgen, ohne dass ihm die Puste ausgeht. Die Vincent-Ingenieure wollen den charakteristischen Klang der Röhren durch den Verzicht auf Gegenkopplung erhalten, die üblicherweise Phasenfehler im Musiksignal erzeugt und zu Verzerrungen führen kann. Um die Signalintegrität auch an anderer Stelle zu gewährleisten, verlegte Vincent die Vorstufenabteilung an die Rückseite des Gerätes zu den Eingangsbuchsen hin. Lange Signalwege entfallen damit, und konsequenterweise wird auch die Lautstärke über eine Achse von der Frontseite aus direkt über ein Potentiometer auf der Vorstufenplatine geregelt.

Weitreichende Anschlussvielfalt

Neben dem Laustärkeregler residiert auf der silberfarbigen Front noch ein zweiter großer Drehknopf zur Eingangsquellenwahl. Die Vorderseite ist insgesamt sehr übersichtlich und besteht, wie auch das übrige Gehäuse, aus Aluminium. An den Seiten sorgen imposante Kühlrippen für den Abtransport der Wärme, die vor allem dann entsteht, wenn der Amp im luxuriösen Class-A-Modus arbeitet. Die Rückseite entzückt mit einer Vielzahl nützlicher Anschlüsse: zwei Lautsprecherpaare, die auch Bi-Wiring erlauben, zwei Digitaleingänge, optisch und koaxial, ein Vorverstärkerausgang, ein symmetrischer Eingang, drei Hochpegeleingänge und ein Hochpegelausgang für die Schar derer, die noch ihren Aufnahmegeräten huldigen. Einen Phonoeingang und einen Kopfhöreranschluss besitzt der Vincent jedoch nicht.

Das ist aber nicht weiter schlimm, denn der Vincent-Amp legte auch mit digitalen Quellen große Spielfreude an den Tag und kann schließlich jederzeit durch einen externen Phonoverstärker erweitert werden. Von seinem Wesen her bis auf eine leichte Bassbetonung ausgewogen, zauberte er aus den beachtlichen und schönen Klangfarben der Röhrenvorstufe anmutige Musikgemälde.