Von 2.000 bis über die Hörgrenze bei 20.000 Hertz hinaus soll der neue Hochtöner arbeiten, der im Zentrum eines in die Schallwand eingefrästen Waveguides sitzt. Dieser dient dazu, die zu hohen Frequenzen hin immer stärker werdende Schallbündelung abzuschwächen, was die Zone, in der es sich optimal hören lässt, verbreitert. Mit Aluminium als Werkstoff lässt sich die notwendige Präzision des Ausschnitts erzielen.
Auch an der Zweiwege-Frequenzweiche haben die Herforder Entwickler lange getüftelt. Natürlich sind hier keine 08/15-Bauteile montiert worden. Insbesondere soll auf die Konstruktionsziele Phasenstabilität und Linearisierung des Tieftons hingearbeitet worden sein. Wenn die T+A Talis R 300 neu aus dem Karton kommen, brauchen sie, wie jeder andere Schallwandler auch, Einspielzeit. Drei Tage Musik bei moderatem Pegel sollten mehr als die halbe Miete sein.

Vorsicht Falle

Geht man achtlos mit einem Lautsprecher vom Kaliber einer Talis R 300 um, besteht die Gefahr, sie weit unter ihrem möglichen Potential zu betreiben. Vier Dinge sind dabei von entscheidender Bedeutung: der Raum, die Aufstellung, die ansteuernde Elektronik und nicht zuletzt das verwendete Lautsprecherkabel. Damit an dieser Stelle nichts schief gehen kann, hat T+A ein flächendeckendes Netz mit kompetenten Fachhändlern aufgebaut, die ihre Kunden bei der Aufstellung unterstützen.Wir beginnen in unserem Hörraum zunächst damit, uns von einer kleinen Basisbreite (1,8 Meter Abstand zwischen linker und rechter Box) immer weiter in Richtung der Seitenwände zu tasten. Hilfreich sind dabei sogenannte »Set-Up«-CDs, wie es sie von IsoTek oder Nordost gibt. Mit den hier zu findenden Klangbeispielen erreicht man zielsicher den Punkt, an dem das Klangbild »einrastet«. Für das Optimum sollten die Lautsprecher zu Seiten- und Rückwand mindestens einen halben Meter Luft haben.

Dann kann der Auftritt der R 300 beginnen. Von audiophilem Schonprogramm kann gleich zu Beginn keine Rede sein, denn wir muten der kleinen Herforderin »Japanese Drums« zu. Was die Taiko Drummers und Joji Hirota da abliefern, hat weniger etwas mit der explosiven Fellbearbeitung eines Charly Antolini zu tun, sondern ist eher eine schnelle und sehr feine Bearbeitung der Trommeln. Zunächst bestimmt der akustische Eindruck, es mit einem sehr viel größeren Schallwandler zu tun zu haben, das Geschehen. Blitzschnell kommt jeder Schlag, wobei nichts verwischt und sich das ganze Klanggeschehen wunderbar von den Lautsprechern löst. Neben der erwarteten zweidimensionalen gelingt der kleinen T+A aber auch die dreidimensionale Abbildung: Es geht hörbar auch deutlich hinter die Stereobasis in die Tiefe des Raumes. Um diese Wirkung zu erzielen, sollte dezent mit der Einwinkelung der Boxen gespielt werden.