Eine beständige Idee aus dem Bereich der Technik ist es, Miniaturisierungen vornehmen zu wollen. Kleiner als vorher, aber genauso leistungsstark, lautet das Motto. Wenn Ihnen das auch aus dem HiFi-Bereich bekannt vorkommt, liegt das daran, dass naive Verkäufer landauf landab gerade das Ende der Einzelkomponenten verkünden und gedenken, diese durch eine Vielzahl von Bluetooth-Mono-Lautsprechern bei Ihnen zu Hause zu ersetzen. Für klangfaszinierte Menschen ist dieser Weg in die Steinzeit-Wiedergabe jedoch inakzeptabel. Doch kehren wir zum Ausgangspunkt zurück und stellen uns die Frage, ob die bauliche Verkleinerung denn immer auf Kosten der Qualität gehen muss? Natürlich nicht, aber das Beibehalten der Leistungsfähigkeit kostet Geld, und mit den kompakten T+A-Lautsprechern Talis R 300 haben wir aktuell einen hervorragenden Beweis dafür im Hörraum.

Dass T+A über vier Jahrzehnte Erfahrung in Entwicklung, Konstruktion und Fertigung hochwertiger Schallwandler verfügt, sieht man den beiden Modellen der Talis-Baureihe auf den ersten Blick an. Neben der R 300 gehört noch der Standlautsprecher S 300 dazu. Ihr Gehäusematerial ist Aluminium, das wahlweise schwarz oder silber eloxiert wird. Damit erklärt sich auch das Gewicht der handwerklich sehr gut gemachten Schönheit von 15 Kilogramm. Wer diese Lautsprecher nicht auf einem Sideboard oder in einer Regalwand platzieren möchte, bekommt von T+A den passenden Standfuß LS 300, den i-fidelity.net für maximale Performance trotz Zusatzkosten unbedingt empfiehlt. Er verschmilzt mit den Talis R 300 zu einer optischen Einheit und beflügelt sie zudem akustisch. Mit Hilfe von vier Schrauben werden die beiden Teile fixiert, damit ist der Lautsprecher absturzsicher mit dem Standfuß verankert.

Das ästhetische Gehäuse verjüngt sich zur Vermeidung stehender Wellen in Richtung Rückseite, auf der sich das Single-Wiring-Terminal und die ovale Bassreflexöffnung der Zweiwege-Konstruktion befinden. Aluminium hat unter anderem den Vorteil hoher Steifigkeit. In Verbindung mit der computerberechneten Platzierung von Dämpfungselementen im Inneren wird die Neigung zum unerwünschten Mitschwingen beziehungsweise Resonieren weitestgehend unterdrückt. So gibt es auf den obligatorischen Klopftest auch keine Antwort des Korpus. Damit finden die beiden Chassis ideale Arbeitsbedingungen vor. Bis 2.000 Hertz arbeitet ein neuer Tieftöner mit 17 Zentimetern Durchmesser. Er besitzt einen Aluminium-Druckguss-Korb und einen starken Magnetantrieb. Das aus einem Stück hergestellte Chassis soll auch bei großen Auslenkungen kaum etwas von seiner Linearität einbüßen.