Bei T+A in Herford ist man es gewohnt, nachdrückliche Komplimente für geradliniges Design zu bekommen. Stimmt ja auch voll und ganz, denn die Serien setzen – jede für sich betrachtet – unterschiedliche optische Schwerpunkte. Allerdings wird dabei schnell übersehen, was sich hinter den schönen Verpackungen befindet: pures Hightech. Einige Audiophile machen immer noch einen Bogen um die westfälischen Produkte, weil sie einfach zu schön sind und in den vergangenen Jahren – mit Ausnahme der V-Serie –  niemand so richtig die exzellenten Klangeigenschaften und die dafür verantwortliche Technik in den Vordergrund rücken wollte. Das entbehrt zwar jeder logischen Grundlage, ist aber auch typisch für die an und für sich liebenswürdige High-End-Szene. Wir sind uns sicher, dass dieser Zustand ein Ende hätte, wenn T+A die schöne Linie aufgeben würde und Komponenten auf den Markt brächte, die im martialischen Boliden-Look daher kämen. Die sinnvolle Alternative besteht nun darin, gründlich hinter die schöne Fassade zu schauen. Dafür bietet sich der brandneue CD-Spieler CD 1260 R als Musterobjekt an. Für 2.500 Euro wechselt diese attraktive Digitalquelle den Besitzer.

Die erste bemerkenswerte äußerliche Veränderung des T+A besteht in einem ovalen Ausschnitt des Gehäusedeckels: Durch transparenten Kunststoff kann man auf die Platine schauen. Ist das ein erster Hinweis darauf, dass T+A die Technik in den Fokus rückt? Chefentwickler Lothar Wiemann bestätigt, dass vor allem die vielen T+A-Vertriebe im Ausland immer wieder moniert hätten, dass die perfekte Technik und die saubere Konstruktion der Gerätschaften den Augen der Kunden vorenthalten werden. Jetzt kann sich jeder selbst davon überzeugen, mit welcher Sorgfalt eben nicht nur die Hülle gestaltet wird. An der grundsätzlichen Formgebung hat sich nichts geändert. Mit knapp acht Zentimetern Höhe ist der CD 1260 R eher ein »Flachmann« seiner Zunft. Erhältlich ist er in den Farbausführungen Schwarz und Aluminium Silber. Eine Fernbedienung gehört nicht zum Lieferumfang, was damit zu tun hat, dass T+A dem Systemgedanken anhängt. Deshalb wird nicht jeder Komponente automatisch einer der hochwertigen Signalgeber mit auf den Weg gegeben – daran muss man bei der Bestellung einfach denken. Den eigentlichen Empfänger der Signale hat T+A auch nicht in das Gerät eingebaut – der Receiver wird mit einem kleine Kabel auf der Rückseite eingesteckt. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Komponenten auch dann noch zu bedienen, wenn sie beispielsweise in ein Sideboard integriert sind und kein direkter »Sichtkontakt« zwischen Geber und Gerät besteht.

In der Tat ist dieser CD-Player 1260 R ein Hingucker. Die vernünftig gruppierten Bedientasten sind rund ausgeführt und bieten allesamt einen präzisen Druckpunkt. Über das gut ablesbare Display, das jetzt in Blau und nicht mehr grün erstrahlt, wird der Betriebszustand zurückgemeldet. Das Display lässt sich je nach Umgebung in zwei verschiedenen Helligkeitsstufen schalten, Puristen können es auch ganz ausschalten. In früheren Tagen hat das sogar aus klanglichen Gründen Sinn gemacht, weil die Displays in den oder die D/A-Wandler streuen konnten, was zur Verschlechterung der Wiedergabe führte. Das ist bei heutiger Technik passé – zumindest, wenn sie von T+A kommt.