Drastischer fallen die Neuerungen auf der Rückseite auf. Neben einem analogen Cinch-Ausgang gibt es nun auch ein Paar symmetrische Ausgänge. Noch spannender sind allerdings die digitalen Eingänge, die optisch, koaxial, USB-A und USB-B enthalten, da sie externen Zuspielern – und bei diesem Niveau primär Computern – Zugang zur feinen Wandlersektion bieten. Damit schafft der Marantz eine wichtige Brücke, denn er kann physische Tonträger abspielen und er ist bereit, auch hochaufgelöste Dateien vom Rechner wiederzugeben, die er bei PCM bis 192 Kilohertz und bei 1-Bit-Datenströmen bis DSD 256 verarbeitet. Natürlich erweitert sich mit dieser Ausstattungsbandbreite auch der Kreis derer, für die dieser Player-Wandler von Interesse ist. Nach wie vor gibt es je einen koaxialen und einen optischen Digitalausgang sowie die Option, das Gerät über eine weitere Marantz-Komponente komfortabel mitzubedienen.

Digitale Feinkost

Beim Blick ins Innere ist es dann mit den Ähnlichkeiten zum SA-KI Pearl vorbei. Das beginnt bei dem tresorförmig eingepackten Laufwerksblock. Der Markt der Zulieferer für eine solche Einheit wird immer kleiner. Schon lange finden sich in preiswerten Playern Computer- oder DVD-Laufwerke, die dann quasi zweckentfremdet auf die Wiedergabe von CDs abgerüstet werden. Hätten die Entwickler auf einem solchen Produkt aufbauen müssen, wäre das klangliche Ergebnis an dieser Stelle bereits limitiert gewesen. Was macht nun Marantz in dieser Situation? Die Japaner haben einfach einen eigenen Transportmechanismus entwickelt. Dieser hört nun auf den Namen SACD-M3 und beherrscht neben der akkuraten Abtastung von SACDs und CDs auch das Auslesen von DVD-ROMs, die mit hochauflösenden Audio-Dateien bespielt sind. Klares Statement der Entwickler: Dieses Laufwerk liest die Daten mit maximaler Sorgfalt aus.

Was macht man dann mit einem perfekten digitalen Datenstrom? Rainer Finck hat an dieser Stelle kaum einen (alten) Stein auf dem anderen gelassen. Der D/A-Wandler ist eine Neuentwicklung, die im Kern auf die 1-Bit-Konvertierung setzt. Dabei werden mit Hilfe von zwei Master-Oszillatoren sämtliche Vielfache von 44,1 und 48 Kilohertz auf den DSD-Takt 256 transferiert. Mit Hilfe von Noise-Shapern wird jedes Multibit- auf das 1-Bit-Format gebracht. Mit dieser Schaltung werden auch die Linearitätsfehler anderer D/A-Wandler vollständig vermieden. Doch von digitalem Friede-Freude-Eierkuchen kann keine Rede sein. Beim Abtasten der digitaler Daten entstehen ansteigende und abfallende Flanken, die zu Lücken führen. Auf die Akustik übertragen hieße das, dass man einen Ton hören würde, der regelmäßig kleine Aussetzer hat. Um diese Löcher zu stopfen, muss Bit für Bit mit einer definierten Pause getrennt werden. Mit Hilfe von Oversampling werden die Abstände zwischen den Bits kleiner. Und in konkreten Zahlen bedeutet das, dass die Daten von einer SACD viermal schneller verarbeitet als angeliefert werden – das ist konkret DSD 256. Mit Hilfe eines Tiefpasses, der aus Widerständen und Kondenstoren aufgebaut ist, wird das 1-Bit-Signal dann ins Analoge konvertiert. Ein klassischer D/A-Wandler ist folglich im SA-10 nicht vorhanden.