Ich habe für den Test ein silbernes Exemplar des Model 40n bekommen, und das ist dank der neuen Formensprache der Front wirklich eine Augenweide. Leicht konkav gewölbt und mit schuppenartigen Prägungen versehen, wirkt sie sehr edel – vor allem im Dunkeln, da sie leicht illuminiert wird. Eine aufgesetzte, zehn Millimeter starke Aluminiumplatte beherbergt die Bedienelemente und die sehr gut ablesbare Oled-Anzeige im klassischen Bullaugen-Design. Marantz verzichtet auch in dieser Preisklasse nicht auf Klang- und Balance-Regler, die jedoch selbstverständlich komplett aus dem Signalweg herausnehmbar sind. Ich finde diese Option sehr kundenfreundlich, denn nicht jeder Musikfreund kann seine Lautsprecher optimal platzieren beziehungsweise muss die Aufstellung der häuslichen Wohnumgebung unterordnen, und in diesem Fall ist die Möglichkeit, minimal korrigierend eingreifen zu können, um das Klangerlebnis zu verbessern, doch sehr hilfreich.

Offen für eine Vielzahl an Quellen

Es heißt, dass ein schöner Rücken auch entzücken kann, und das ist beim Model 40n definitiv der Fall. Dem Anwender stehen zahlreiche Anschlüsse zur Verfügung: Auf der digitalen Seite sind dies neben den obligatorischen optischen und koaxialen Eingängen noch der Netzwerkeingang, ein HDMI ARC-Eingang für den Fernseher sowie ein USB-Port für externe Speichermedien. Zwei Antennen für eine reibungslose Bluetooth-Verbindung sind selbstverständlich ebenfalls vorhanden. Auf der analogen Seite springt der Phono-MM-Eingang ins Auge, der von drei Line-Eingängen assistiert wird. Einer davon ist ein vollwertiger Tape-Anschluss mit entsprechendem Ausgang. Ein Anschluss für einen Mono-Subwoofer ist natürlich auch vorhanden, die Anschlüsse für ein paar Lautsprecher sind von massiver Qualität.

Aber eigentlich wollte ich mit dem Marantz Model 40n ja Musik hören und nicht den ganzen Tag Gerätschaften an- und abstecken. Wie sieht es also mit den sogenannten inneren Werten aus? Ist das Äußere nur Schein oder hat es der Marantz auch klanglich faustdick hinter den Transistoren? Wie schon geschrieben, arbeitet der Amp im Endstufenbereich nach dem klassischen A/B-Prinzip und besitzt neben einem kräftigen Ringkerntrafo als Stromlieferant auch ausreichend Speicherelkos – das ist nichts Revolutionäres, aber in diesem Fall richtig solide gemacht. Eingefleischte High Ender wissen, dass die Klangqualität einer gut kombinierten Anlage mit der Qualität des Vorverstärkers steht und fällt. Und genau hier haben die Marantz-Ingenieure ihre ganze Klasse unter Beweis gestellt. Die Japaner verwenden – wie auch schon zu seligen Zeiten des PM66KI – sogenannte HDAM-Module im Vorverstärkersegment. Das sind Operationsverstärker, welche jedoch komplett diskret, das heißt mit einzelnen Transistoren, Kapazitäten und Widerständen aufgebaut sind. Diese HDAM-Module lassen sich sehr feinfühlig an die Aufgaben im Vorverstärker, in der Ausgangsstufe der Digital- oder in der Phonosektion anpassen und den Klang auf hohem Niveau optimieren. Beim Hören wird sich herausstellen, ob die Ingenieure hier gute Arbeit geleistet haben.