Ende der 1980er-Jahre kamen die ersten »zweiteiligen« CD-Spieler mit dem Laufwerk in einem und dem D/A-Wandler in einem separaten Gehäuse auf den Markt. Mit diesen mechanisch aufwendigeren Konstruktionen konnte die Klangqualität bereits deutlich verbessert werden. Die Daten des CD-Transports kamen neben der ursprünglich hoch gehandelten optoelektronischen Übertragung auch auf kabelgebundenem Weg zum Wandler, und damit begannen die Stand heute nicht beendeten Diskussionen darüber, warum eine digitale Übertragung je nach verwendetem Kabel zu klanglichen Unterschieden führt. Schließlich hatte sich bereits im Frühstadium herausgestellt, dass sowohl die AES/EBU-110-Ohm- als auch die koaxialen 75-Ohm-Verbindungen Einfluss auf den Klang nehmen.

Mit dem Il Primo MkII hat HMS bereits seit Jahren ein ausgezeichnetes Digitalkabel im Portfolio. Im Rahmen der Suprema-Entwicklungen brachte das Unternehmen neben einem Cinch-, Lautsprecher- und Netzkabel auch ein Digitalkabel namens Suprema Digital auf den Markt, das i-fidelity.net seit einem guten Jahr in vielen Kombinationen gehört hat. Als Leitermaterial verwendet HMS sauerstofffreies Kupfer. Präzisionshülsen aus Teflon umhüllen die beiden Leiter und halten sie über die gesamte Kabellänge auf exakt gleichem Abstand. HMS-Chef Hans M. Strassner hat lange an einer Lösung gefeilt, damit die Distanzen auch bei einer Biegung der Leitung gleich bleiben. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass sich Veränderungen des Dielektrikumwerts, der aufgrund der Konstruktionsweise quasi Luft entspricht und sich damit dem Idealwert »1« annähert, auf die Übertragungsqualität auswirken können. Zum Schluss wird die Twin-Axiale-Verbindung mit schwarzem Textilgeflecht ummantelt und ein definiertes Mantelstromfilter platziert. Der Fertigungsaufwand für das Suprema Digital ist im Vergleich zu konventionelleren Konstruktionen deutlich höher.

Im Vergleich zum Il Primo verfügt das Suprema Digital über eine magnetische Schirmung über die gesamte Länge. Den Einsatz von zwei Folien mit unterschiedlicher Dicke im Schirm erklärt Hans Strassner damit, dass auf diese Weise HF-Einstreuungen über einen weiteren Frequenzbereich in Wärme umgewandelt werden können. So soll die neue Konstruktion von fünf Megahertz bis in den Gigahertz-Bereich wirksam sein. Für die 75-Ohm-Ausführung verwendet HMS solide WBT-Cinch- und bei der 110-Ohm-Ausführung Furutech-XLR-Stecker. Klar formuliert der HMS-Chef, wohin der konstruktive Aufwand führen soll: »Die Erhöhung der Übertragungsgeschwindigkeit und die Optimierung des Schirms sollten zu einem hörbar besseren Ergebnis führen.« Stimmt das?